Faktor Gott

Können Christen die Gesellschaft verändern?

Wie kann der Glaube die Gesellschaft prägen? Zu dieser Frage führten die Vereinigten Bibelgruppen VBG an der Tagung «Faktor Gott» am 10. November in Zürich ein Podiumsgespräch durch.
Das Podium mit (von llinks) Daniel Kummer, Werner Hässig, Rebekka Russenberger, Evelyne Müller, Corinna Hirle und Jonas Bärtschi (Moderation).

An dem vom VBG-Mitarbeiter für Studierende, Jonas Bärtschi, geleiteten Gespräch nahmen Berufstätige und Studierende aus den Bereichen Pädagogik, Medizin, Management, Ökologie und Kultur teil. Der Moderator wollte wissen, wie sie in ihrem Bereich als Christen Einfluss nehmen wollen und können.

Auch für besondere Menschen da sein

Für die Ärztin Rebekka Russenberger gehört es zum Selbstverständnis als Christin, nicht nur die üblichen ärztlichen Verrichtungen zu tun, sondern auch Menschen zu begleiten, die in einer Notlage sind. Sie legt Wert auf eine gute Fehlerkultur in der Praxis. Und sie investiert sich auch in Sozialhilfebezüger und Asylsuchende und ihre besondere Lebenssituation.

Der Ingenieur und Unternehmer Werner Hässig ist Pionier im Bereich Energie und Wohnen. Sen Herz schlägt für die Bewahrung der Schöpfung, ein Anliegen, das er auch seiner christlichen Gemeinde noch näher bringen möchte. Er bemühe sich, Christen darzulegen, dass sie grüner werden müssten und den Grünen, dass sie christlicher werden müssten, bekannte Hässig. Er sei sich bewusst, dass sich nicht alle Menschen ein ökologisch und energetisch optimiertes Haus leisten könnten. «Es gibt Menschen, die einfach einen warmen Pullover anziehen müssen», bemerkte der Umweltingenieur.

Kann ich negative Reaktionen hören?

«Es gehört zur Würde der Christen, auf Andere angewiesen zu sein», sagte Evelyne Müller, Leiterin des Bereichs Finanzen in einer Schweizer Unternehmung. Als Christin legt sie Wert darauf, auf Andere zu hören und bereits zu sein, auch negative Feedbacks aufzunehmen. Es gelte, als Christin zur Wahrheit zu stehen, auch wenn die finanzielle Lage einmal schwierig sei.

Der Pädagoge und Gymnasiallehrer Daniel Kummer möchte seinen Beitrag als Christ einbringen, welche «der Stadt Bestes» sucht. Oft gelte es, den richtigen Moment abzuwarten, wo man als Christ einen fachlichen oder persönlichen Beitrag einbringen könne. Christen sollten an der Beziehungskultur arbeiten und sich weniger als solche profilieren, welche die richtige Alternative kennen.

Die Sprachstudentin Corinna Hirle sieht die Chance, christliche Werte in den Bereich Kultur einzubringen. Sie sehe zum Beispiel die Möglichkeit, in einem Prozessionsspiel nach der Wirkung des Heiligen Geistes zu fragen. «Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, im Kleinen zu beginnen», mahnte die Studentin.

Reich Gottes – gegenwärtig?

Das Podiumsgespräch fand im Rahmen von zwei Referaten statt. Der VBG-Studienleiter Felix Ruther sprach zu Thema «Reich Gottes – zukünftig oder gegenwärtig?». Hanspeter Schmutz, Leiter des Instituts INSIST und Redaktor des Magazins INSIST, zeigte die Grundzüge eines «integrierten Christseins» dar, in dem Christen sich in Familie, Beruf, Gemeinde und Gesellschaft investieren. In sieben Gesprächsgruppen wurden die Fragen und Antworten vertieft.
 

Datum: 14.11.2012
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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