Regierungsverhandlungen

Deutsche Koalition will das Reformationsjubiläum unterstützen

Die Union und die SPD wollen im Koalitionsvertrag ihre Unterstützung für das Reformationsjubiläum festschreiben. Die Vorbereitungen sollen mit fünf Millionen Euro jährlich alimentiert werden. Die Organisatoren denken auch an eine Weltausstellung.
Joseph Fiennes als Martin Luther im Film «Luther» (2003)

Im Vertrag soll stehen, die Koalition wolle das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 «als ein herausragendes Ereignis der europäischen Kulturgeschichte gemeinsam mit den Ländern aktiv gestalten und seine Förderung fortführen», sagten Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) und der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Kretschmer am Montag in Berlin.

Beide gehörten der Arbeitsgruppe Kultur in den Koalitionsgesprächen an, die die Formulierung vorgeschlagen hat. Der Bund fördert die Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum bereits seit 2011 mit fünf Millionen Euro jährlich.

Bei einem Treffen von Bundestagsabgeordneten mit der Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Kässmann, mit Kultusminister Dorgerloh sagte Kässmann, ihr grösstes Anliegen in dem Zusammenhang sei derzeit die Realisierung der geplanten Weltausstellung, in der die Bedeutung der Reformation für viele Gesellschaftsbereiche und in vielen Ländern deutlich werde. «Dazu kann aber nicht die Kirche allein einladen», sagte Kässmann. Bund, Länder und Kommunen müssten mit ins Boot. Dorgerloh sagte, dies sei ein Anliegen, «das wir in Sachsen-Anhalt teilen». Auch der CDU-Politiker Kretschmer zeigte sich demgegenüber aufgeschlossen.

Vom Tisch scheint indes die Idee einer «provisorischen Kathedrale» als Gotteshaus für das Jahr 2017 in Wittenberg, in die alle Nationen zu Gottesdiensten und Gebeten eingeladen werden sollten. Kässmann sagte, sie finde die Idee nach wie vor gut, sie stosse nur wegen der Finanzierung an Grenzen. Kretzschmer betonte, für ihn sei es wichtiger, den Blick darauf zu richten, was protestantische Ideen für die Gestaltung der Zukunft in einer globalen Gesellschaft beitragen können.

Datum: 27.11.2013
Quelle: Epd

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