«CityChurch» bringt die Kirche zu den Menschen

Die Frage, wie Kirche und die Gute Nachricht von Jesus Christus in der heutigen Zeit aussehen muss und gelebt werden kann, hat eine Freie evangelische Gemeinde in München zu einem neuen Konzept geführt. Die «CityChurch» will nicht Menschen in ihre Kirche holen, sondern die Kirche zu den Menschen bringen. Ihre Aktivitäten sollten an kirchenfernen Orten wie Büros oder Cafés stattfinden, Gottesdienste sollten von einer authentischen und persönlichen Atmosphäre geprägt sein.

So suchte die Gemeindeleitung für ihre Zusammenkünfte öffentliche Räume, in denen sich Menschen ohnehin gerne aufhalten und ihnen die eine Möglichkeit zum gemeinsamen Frühstück anbieten. Fündig wurden sie in einem bekannten Kultur- und Veranstaltungszentrum im Osten Münchens, der «Kultfabrik». 

Dort ist auch das Sozialprojekt «Culture4change» (Kultur für Veränderung) zu Hause, bei dem Theaterleute und Sozialtherapeuten Jugendliche aus sozialen Randgruppen anleiten, ein Bühnenstück vor grossem Publikum aufzuführen. Dadurch soll das Selbstwertgefühl der jungen Leute gestärkt und sie für die Zukunft zugerüstet werden. Dazu passt das Programm der CityChurch «Serve the City» (Dient der Stadt), bei dem Gemeindemitglieder zu sozialen Aktivitäten wie Kinderbetreuung oder Armenspeisung ermutigt werden.

Das Konzept scheint aufzugehen. Seit dem Start im April kommen an jedem zweiten Sonntag rund 70 Besucher zum Gottesdienst, von denen die meisten früher «mit Kirche nichts am Hut hatten», wie der Gemeindepastor Benjamin Koch berichtet. Er ist seit 2012 dabei. Nach seinen Angaben wurde die CityChurch bereits 2007 gegründet. Sie sei aber drei Jahre später in eine Krise geraten, bei der das Team zerfiel. Seit dem Neustart ist die Gemeinde auf 35 feste Mitglieder gewachsen.