Evangelische Missionsschule in Eritrea feierte 40-jähriges Jubiläum

Kinder in der Missionsschule in Adi Quala

Die Missionsschule von Adi Quala nimmt bei den nationalen Schüler-Examen in Eritrea regelmässig den ersten oder zweiten Platz ein. Die 40-jährige Schule gehört der Schweizer Missionsorganisation "Mission am Nil (SENM)".

An der 1963 im damaligen Äthiopien von der Nilland-Mission übernommenen Schule in Adi Quala werden heute von 15 Lehrpersonen rund tausend Schülerinnen und Schüler unterrichtet. 60 bis 70 Schülerinnen und Schüler sitzen in einer Klasse. Immerhin hätten da alle Kinder einen Sitzplatz, sagt Jakob Wahlen, der frühere Leiter der SENM, der die Schule vor wenigen Wochen besuchte. Das sei für Eritrea nicht selbstverstänlich, wo sich sonst bis zu hundert Schüler in ein kleines Schulzimmer drängten. In Eritrea gibt es bis heute noch kein Schulobligatorium, da der Staat die nötigen Schulplätze gar nicht zur Verfügung stellen kann. So gehen denn nur etwa 50 bis 60 Prozent der eritreischen Kinder überhaupt zur Schule.

Neben der Schule steht ein Schülerwohnheim, in dem 80 elternlose oder behinderte Schüler leben. Die Kosten für die Schule sollen möglichst tief gehalten werden. Deshalb gibt es auf dem Schulgelände etwa zehn Kühe und Kleintiere. Ebenfalls wird hier während der Regenzeit das örtliche Getreide angebaut. So kostet ein Schüler pro Jahr 40 Franken, der Aufenthalt der Internatsschüler monatlich 28 Franken. Seit einigen Jahren wird auch ein kleines Schulgeld verlangt. Die übrigen Kosten von rund 35000 Franken pro Jahr für die Schule und ein ähnlicher Betrag für das Internat werden von der "Mission am Nil" übernommen.

Die Schule ist eng mit der evangelischen Kirche von Eritrea (ECE) verbunden, die von lutherischen Missionaren aus Schweden gegründet wurde, welche gegen Ende des 19. Jahrhunderts ins Land kamen. Evangelisch geprägt ist die Schule durch die beiden Lektionen Bibelunterricht während der Woche und den Sonntagsgottesdienst auf dem Schulgelände. Die evangelische Kirche ist vom sozialistischen Regime geduldet. Die missionarischen Aktivitäten unter den mehrheitlich orthodoxen Christen und den Muslimen seien allerdings begrenzt, sagt Wahlen. Bis heute sei die evangelische Kirche in Adi Quala mit seinen rund 20000 Einwohnern ein kleines Grüppchen geblieben.

Datum: 04.08.2003
Quelle: idea Schweiz

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