Insolvenz

US-Megakirche gibt noch nicht auf

Die kalifornische «Kristallkathedrale», eine der ersten US-Megakirchen und Pionierin der christlichen TV-Verkündigung, will trotz finanzieller Schwierigkeiten ihre Arbeit fortsetzen.
Steht die «Kristallkathedrale» vor einem Scherbenhaufen? (Foto: Wikipedia, Arnold C.)

Die Spendeneinnahmen stiegen wieder, und man wolle mit Hilfe des laufenden Insolvenzverfahrens alle Schulden zahlen, erklärte die Pastorin der Gemeinde, Sheila Schuller Coleman.

Riesige Schulden

Die mehrere tausend Mitglieder zählende Kathedrale, ein imposanter Glasbau in Garden Grove (Kalifornien), wurde Mitte der 50er Jahre von dem heute 84-jährigen Robert Schuller gegründet, einem Pastor der reformierten Kirche. Wie US-amerikanische Online-Medien berichteten, schuldet die «Crystal Cathedral»-Gemeinde Gerichtsdokumenten zufolge Hunderten Gläubigern offenbar 50 bis 100 Millionen US-Dollar.

Die Menschheit brauche «unsere positive Botschaft heute mehr als jemals zuvor», sagte Schuller nach Bekanntmachung der Insolvenz. Vergangenes Jahr musste die Kirche dutzende Mitarbeiter entlassen.

Positiv Denken

Seit 1970 wird Schullers «Hour of Power»-Fernsehprogramm von hunderten Sendern weltweit ausgestrahlt. Schuller vertritt eine grenzenlos optimistische Lehre. Nicht Sünde dürfe bei der Verkündigung im Vordergrund stehen, sondern Hoffnung und Freude. Gläubige fänden zu einem biblisch inspirierten «Streben nach Selbstwert» und zum «positiven Denken.» Wer an sich selber glaube, gebe Gott die Ehre, heisst es.

Sohn abgesetzt

Seit mehreren Jahren kriselt es in der Kirche. 2006 trat Schuller als leitender Pastor zurück. Sein Sohn Robert übernahm das Amt. Zwei Jahre danach wurde der Sohn abgesetzt, 2009 stellte Vater Schuller seine Tochter Sheila Schuller Coleman an die Spitze. Vater Schuller blieb jedoch als Prediger und anscheinend als einflussreicher Mann im Hintergrund.
 

Datum: 22.10.2010
Quelle: Epd

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