Sozialprojekt

Vier Frauen folgen Jesus ins Rotlicht-Milieu

Seit zehn Jahren besteht das «Projekt-Rahab» in Solothurn, ein Besuchsdienst im örtlichen Rotlicht-Milieu. Die Mitarbeiterinnen machen die Erfahrung, dass viele Prostituierte sehr offen für das Evangelium sind.
Das Besuchsteam am Solothurner Jubiläumsanlass (von links): Martha Schmid, Christine Regolo, Sonja Hirschi, Lilo Hadorn.

WWJD – Was würde Jesus tun? Wer kennt nicht das Armband mit diesen vier Buchstaben? Wer hat sich diese Frage nicht schon einmal selbst gestellt? Lilo Hadorn aus Selzach SO hat sie sich nicht nur gestellt, sondern auch gehandelt. Die Frage kam ihr jeweils in den Sinn, wenn sie aus dem Fenster auf das Rotlicht eines nicht weit entfernten Etablissements blickte. Schliesslich beschloss sie, etwas zu unternehmen und besuchte verschiedene «Rahab»-Projekte in der Schweiz. «Rahab» nennen sich christliche Gruppen aus unterschiedlichen Hintergründen, die sich um Frauen im Milieu kümmern.

Lilo Hadorn merkte zunehmend, dass hier ihre Berufung liegt. Seit zehn Jahren geht sie nun mit drei anderen Frauen aus der Region einmal im Monat auf Besuch zu den Prostituierten.

Stark zerlesene Bibeln

Das Team Rahab Solothurn bietet ihnen Gespräche und Bibeln in ihrer jeweiligen Sprache an. «Unser Ziel ist es, den Frauen einmal im Monat Gottes Wort zu bringen», sagt Lilo Hadorn. Das Rahab-Team macht immer wieder die Erfahrung, dass Frauen offen sind für Gottes Liebe und sein Wort. «Eine junge Thai-Frau drückte das Neue Testament an ihr Herz und las es in drei Monaten ganz durch», erinnert sich Martha Schmid vom Team. «Latinofrauen zeigen oftmals ihre stark zerlesenen Bibeln und bekennen, dass sie ihr Leben nicht aushalten würden, wenn sie nicht jeden Tag in der Bibel lesen könnten.»

Eine Ungarin ist eigentlich glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Doch die Familie konnte einen Baukredit nicht mehr bezahlen. Daraufhin reiste die Frau in die Schweiz, um mit der Prostitution schnelles Geld zu verdienen. «Ein bitterer Preis», sagt Martha Schmid. Sie hält aber auch fest: «Trotz all dem Schweren kehrt das Team jeweils dankbar heim, weil Jesus die Frauen im Rotlicht mit seiner Liebe berührt.»

Diesen Artikel hat uns «Idea Spektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Datum: 13.04.2012
Autor: Christof Bauernfeind
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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