Wissenschaftliche Aussagen und die Bibel

Die Bibel ist kein wissenschaftliches Buch. Deshalb spricht sie, auch wenn sie ein wissenschaftliches Thema behandelt, in der Umgangssprache und nicht in einer wissenschaftlich Sprache. Berücksichtigte man dies immer, so lösten sich manche "Fehler" in der Bibel von selbst auf. Wenn es z.B. in der Bibel heisst, dass "die Sonne unterging", so kann daraus keineswegs der Schluss gezogen werden, die Bibel behaupte, dass die Sonne sich um die Erde drehe. Es handelt sich dann lediglich um die Wahrnehmung des Schreibers, und der sah, wie sich die Sonne auf den Horizont herabsenkte. Schliesslich sagt man selbst in unserem aufgeklärten Zeitalter umgangssprachlich noch: "Die Sonne geht unter."
In der Bibel sind aber trotz Verwendung der Umgangssprache ganz konkrete Aussagen über naturwissenschaftliche Themen niedergeschrieben worden. Ganz am Anfang der Bibel findet man schon eine Aussage, die man mit den aktuellen Erkenntnissen der Naturwissenschaften vergleichen kann. "Und Jahwe Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens;" (1. Mose 2,7) Wissenschaftler haben festgestellt, dass der Mensch tatsächlich aus Staub besteht. Erst im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert hat der Mensch chemische Techniken entwickelt, um das Protoplasma und die Mineralbestandteile zu analysieren. Verblüffend war das Ergebnis: Der Mensch besteht aus dem gleichen Material wie der Staub der Erde.
Als Gott den Israeliten durch Mose mitteilen liess, welche Tiere sie essen dürften und welche nicht, erwähnte er auch den Hasen: "und den Hasen, denn er wiederkäut, ..." (3. Mose 11,6). Nun sind Hasen aber doch gar keine Wiederkäuer, sondern Nagetiere. Sie haben nicht mehrere Magenkammern. Besteht hier ein Widerspruch zur Aussage der Bibel? Keineswegs, Diese weit über 3000 Jahre alte Aussage wurde von Wissenschaftlern bestätigt: Wenn Hasen ihre Nahrung einmal gekaut haben, so scheiden sie sie in Form von grünen (nicht braunen!) Kügelchen wieder aus. Diese werden ein zweites Mal gefressen. Dabei werden wichtige Nahrungsbestandteile, die das erste Mal nicht erfasst werden konnten, aufgenommen.
Von einer Aussage der Bibel nehmen viele Menschen an, dass durch die Wissenschaft schon längst deren Unwahrheit bewiesen wurde. "Durch Jahwes Wort sind die Himmel gemacht, und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes. ... Denn er sprach, und es war; er gebot, und es stand da." (Psalm 33,6.9) Vielfach wird heute behauptet, dass kein "vernünftiger" Wissenschaftler mehr an die Schöpfung der Erde und des Weltalls durch Gott glaubt. Dies entspricht aber keineswegs den Tatsachen. Allein mehr als fünfhundert Wissenschaftler sind Mitglieder der Creation Research Society (= Gesellschaft für Schöpfungsforschung), in der solche Naturwissenschaftler mit abgeschlossenem Hochschulstudium Mitglied sein können, die an die Schöpfung glauben, wie die Bibel sie beschreibt, und mithin die Evolution ablehnen. Darunter sind führende Biologen, Chemiker und Physiker. Es sind nicht nur „vernünftige“ Menschen, die durchaus bei Verstand sind. Einige von ihnen haben grosse Berühmtheit erlangt, wie Professor John N. Moore von der Universität von Michigan.
Da so viele Wissenschaftler von der Schöpfungslehre überzeugt sind, ist anzunehmen, dass die wissenschaftlichen Forschungen die Evolutionstheorie nicht bewiesen haben. Dies ist auch tatsächlich nicht der Fall: Die Entwicklungs- oder Evolutions-Lehre beruht ist nicht bewiesen worden.
Folgendes Beispiel zeigt, dass die Evolutionstheorie nicht bewiesen ist: Die Evolutionisten behaupten, dass die Erde viele Millionen Jahre alt ist. Wenn man jedoch der Bibel glaubt, dann hat die Erde erst ein Alter von mehreren 1000 - mindestens 6000 - Jahren. Durch Untersuchungen über die langsam schwächer werdenden magnetischen Kräfte der Erde wird die Bibel bestätigt. "Professor Barnes hat dieses 'Schwächer-Werden' erst vor kurzem gemessen und dabei errechnet, dass die Erde im Höchstfall zehntausend Jahr alt sein kann. Ihr Magnetismus muss damals nämlich so stark gewesen sein, dass, wenn die Erde viel alter gewesen wäre, sie durch ihre eigenen magnetischen Kräfte auseinandergesprungen wäre.
Zu diesem Themenbereich gehört auch noch die Sintflut, von der die Bibel berichtet. Mit der Sintflut erklären die Kreationisten das Entstehen der Erdschichten mit ihren Fossilien, während die Evolutionisten dies mit Erdablagerungen über Millionen von Jahren erklären. Bei der Sintflut brach der Bibel zufolge die ganze Erdkruste auf. Kreationistische Geologen und Physiker haben viele Bücher darüber geschrieben. Darin weisen sie nach, dass eine solche Wasserflut, in der der ganze Erdboden umgewühlt wird, mächtige Gezeitenwirkungen und die Bildung von Eiskappen zur Folge hat. In solch einer Wasserflut sinken die aufgewühlten Materialien langsam ab, und zwar mitsamt den Resten toter Organismen, vor allem der einfachsten, die der Strömung am wenigsten Widerstand leisten können.
Nun versteht man auch weshalb allgemein die höheren Tiere, die gut schwimmen können, in höheren Schichten antreffen und die Landtiere im allgemeinen in noch höheren Schichten. Durch die Berücksichtigung von der Sintflut verstehet man auch besser, warum es so viele Fossilien gibt. Unter normalen Umständen werden nämlich überhaupt keine Fossilien gebildet; sie entstehen hauptsächlich in fliessendem Wasser, wo sie schnell von festem Material überdeckt werden - genau das, was wir bei einer Sintflut erwarten würden.
Die Kreationisten weisen beispielsweise darauf hin, dass man fossile Baumstämme gefunden hat, die quer durch eine Anzahl verschiedener Schichten steckten. Das beweist unzweideutig, dass diese Schichten sehr kurz nacheinander gebildet wurden, als also noch keine versteinert war.
Wie man schon aus diesen wenigen Beispielen erkennen kann, ist die Schöpfungsidee der Bibel auch unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse durchaus haltbar. Allerdings ist der biblische Bericht genausowenig "bewiesen" wie die Evolutionstheorie. Es ist daher reine Glaubenssache, was man als wahr ansieht.
Viele angebliche Widersprüche zwischen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und der Bibel sind sehr schnell zu beseitigen, wenn man bedenkt, dass die Wissenschaft aus zwei Teilbereichen besteht. Der erste Bereich beschäftigt sich mit der Erfassung von Daten (Messergebnisse, Funde etc.) und der zweite Bereich mit der Interpretation dieser Daten. Bei den Daten handelt es sich um vergleichsweise objektive Dinge, während die Interpretation sehr subjektiv ist. "Diese Bereiche sollten stets sorgfältig unterschieden werden. Dadurch können viele Missverständnisse vermieden werden.
Wenn man einmal systematisch solche vorgebrachten Konfliktpunkte zwischen Bibel und Wissenschaft in diesem Licht ansieht, so sollte einem die höchst bemerkenswerte Tatsache geradezu ins Auge springen, dass in fast allen Fällen der Konflikt zwischen dem Bereich der Interpretation und der Bibel zu finden ist und dass normalerweise zwischen dem Bereich der Daten und der Bibel völlige Übereinstimmung besteht.

Datum: 08.04.2002
Autor: Friedhelm von der Mark

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