Outreach-Programme

Gründe, weshalb evangelistische Programme scheitern

Menschenmenge in der Öffentlichkeit
Zahlreiche Outreach-Programme scheitern, bedauert Thom S. Rainer. Der Autor nennt mehrere Gründe – und liefert damit gleichzeitig Hinweise, welches Potential zur Optimierung vorhanden ist.

«Eine meiner Leidenschaften ist es, Gemeinden dabei zu helfen, von einer nach innen gerichteten Ausrichtung nach Aussen zu treten», sagt Thom S. Rainer, Autor und CEO von «LifeWay Christian Resources».

Er stellt fest, dass wenn Gemeinden einzig nach Innen gerichtet sind, dies mit der Zeit zum Ende der Bewegung führen kann. In einer Umfrage liess er Gemeindemitglieder zu Wort kommen. Fast tausend Personen hatten auf seinen Aufruf reagiert.

Das neuste Outreach-Programm?

Einige baten Thom S. Rainer, ihren Gemeinden das neueste Outreach-Programm vorzustellen. Er ermutigt: «Hört mir gut zu: Es ist nichts falsch an Einsatzprogrammen an sich. Sie können sehr hilfreich sein, wenn sie in den richtigen Kontext gestellt werden. Das Problem ist, dass die meisten Programme, die stark auf Vorschriften beruhen, dies nicht tun. Infolgedessen erzielen sie nicht die beabsichtigten Ergebnisse.»

In einigen Fällen können sie sogar mehr schaden als nützen, wenn sie nicht richtig gestaltet sind, bedauert Thom S. Rainer. Er nennt deshalb sieben Gründen, «warum die meisten gut gemeinten Outreach-Programme scheitern».

Sieben Gründe, warum Einsätze nicht vorankommen

  1. Sie werden als Auftrag und nicht als Mittel gesehen. Das hat zur Folge, dass einige aus einem Gefühl der gesetzlichen Verpflichtung heraus an einem Einsatzdienst teilnehmen werden. Die meisten Gemeindemitglieder, vor allem Millennials, weigern sich, sich an etwas zu beteiligen, wenn sie nicht wissen, warum sie es tun.
     
  2. Die meisten Outreach-Programme werden in den ersten Mitgliedskursen nicht angesprochen. Der beste Zeitpunkt, um die Erwartungen und Verantwortlichkeiten zu formulieren, ist, wenn jemand neu zur Gemeinde kommt. Selten aber wird das Thema, sich nach aussen zu orientieren, angesprochen.
     
  3. Viele Programme fühlen sich nicht natürlich an. Es ist zwar ein Klischee, aber der beste Weg, die Liebe Christi weiterzugeben, ist das natürliche Überfliessen unserer Liebe zu ihm.
     
  4. Wenn eine Gemeinde ein Outreach-Programm hat, kann es als ein Dienst für wenige wahrgenommen werden. So kann die Mehrheit der Mitglieder sagen, es sei der Dienst für andere. Der Missionsbefehl ist aber keine Multiple-Choice-Frage.
     
  5. Bei den meisten Programmen wird versäumt zu erklären, dass das Weitergeben der Liebe Christi ein wesentlicher Bestandteil des geistlichen Wachstums ist. Stattdessen wird es oft als eine «Checkliste» unter anderen Verpflichtungen in der Gemeinde angesehen.
     
  6. Andere Gemeinde-Programme können Ausreden dafür bieten, dass Menschen nicht nach aussen gerichtet sind. In meiner Zeit als Gemeindeberater habe ich Umfragen in Gemeinden durchgeführt. Ein häufiges Thema, das ich hörte, war: «Ich bin in diesen oder jenen Dienst involviert, damit ich mich nicht um Evangelisation und Öffentlichkeitsarbeit kümmern muss». Mit anderen Worten: Ein nach aussen gerichteter Christ zu sein, ist eine Option unter vielen. Und diese Option wird normalerweise nicht gewählt.
     
  7. Gemeinde-Programme können die Verantwortung für die Evangelisation auf Institutionen abwälzen. Wenn eine Gemeinde also nicht evangelistisch ist, liegt das daran, dass die Konfession ihre Arbeit nicht macht. Ortsgemeinden und Gemeindemitglieder schieben die Verantwortung auf eine Institution ab.

Diese Auflistung zeigt gleichzeitig, in welchen Bereichen Programme und Outreach-Ideen sowie Tools optimiert werden können.

Zum Thema:
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«Der Beweis – die Kirche lebt!»: Erste stadtweite Evangelisation in Nürnberg seit 20 Jahren

Datum: 20.05.2023
Autor: Thom S. Rainer / Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press / gekürzte Übersetzung: Livenet

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