77 Nationen dabei

Der Vielfalt ein Gesicht geben beim «Mitenand-Fäscht»

Als krönender Abschluss fand am Donnerstag beim Gemeindehaus in Gossau ZH ein Fest für alle Nationen statt. Dahinter standen der eigens dafür gegründete Verein «Gossau isch d Wält» und die politische Gemeinde Gossau.
Besucher am «Mitenand-Fäscht» in Gossau
Karem aus Thailand zeigte eine Live-Feuershow beim «Mitenand-Fäscht» in Gossau.
Die Vernissage am «Mitenand-Fäscht» in Gossau

Die Initianten des Projekts, Frank Sharma und Matthias Spiess, Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA), wollten mit Bildern und Kurzporträts auf die Einzigartigkeit jedes Menschen hinweisen. Zusammen mit vier weiteren Mitgliedern der reformierten Kirche Gossau hatten sie 42 Personen aus den 77 Nationen ausgewählt, die im Dorf wohnen. 

Drei Profi-Fotografinnen stellten sie mit einem kunstvollen Foto im Format 80 cm x 60 cm vor und gaben so Menschen aus diesen Ländern ein Gesicht. Dazu zeigten kurze Texte auf, ob sie wegen der Liebe, einer Arbeitsstelle oder lebensfeindlichen Bedingungen im Heimatland in die Schweiz gekommen waren. Von sieben der Porträtierten erfuhr man mittels Schrifttafel noch mehr von ihrer Lebensgeschichte. Ausserdem erzählten sie, wie sie Kulturunterschiede und die Gemeinde Gossau erleben.

Bariton und Feuerspucker

Schon die Vernissage war ein überwältigender Erfolg, auch die Finissage brachte wieder Gossauerinnen und Gossauer aller Hautfarben und Religionen zusammen. Der russische Star-Bariton Igor Morosow, der auch porträtiert worden war, gab zwei Lieder zum besten, Karem aus Thailand zeigte eine Live-Feuershow. Die Kleinen vergnügten sich im Blasio-Zelt, und die Erwachsenen schauten sich die Bilder nochmals an, versuchten die Herkunft des Anderen zu erraten und kamen an den Festbänken oder beim Kohlefeuer in einer grossen Metallschale miteinander ins Gespräch.

Die politischen Gemeindebehörden hatten sehr positiv auf die Anfrage der Initianten reagiert und das Gemeindehaus doppelt so lange wie vorgesehen als Galerie zur Verfügung gestellt. «Wenn man einen Menschen kennt, baut das Angst ab. Wenn man sich umsieht, merkt man, dass unser Ziel, Menschen zusammen zu bringen, erreicht wurde», erklärt Salome von Orelli vom Projektteam.

«Es tut uns Schweizern gut ...»

Der Fotografin Doris Hauser war es wichtig, dass die Bilder auch künstlerischen Ansprüchen genügen. Eine Besucherin meinte: «Es tut uns Schweizern gut, wenn Leute aus Brasilien, Kuba oder Chile ihre Lebensfreude und Unkompliziertheit mitbringen. Das lockert die Atmosphäre auf.» Auch zur Integration der ausländischen Bevölkerung trug das Projekt bei. Ihr Empfinden macht deutlich, dass auch das Ziel, zur Integration der ausländischen Mitbewohner beizutragen, erreicht worden ist.

Datum: 24.05.2014
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Livenet

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