Forum christlicher Führungskräfte

«Biblische Werte könnten Defizite verhindern»

Die Schweiz braucht eine Neuorientierung mit christlichen Werten. Das betont Jürg Opprecht, Präsident des ersten Schweizer Forums christlicher Führungskräfte. Der Anlass vereinigt am 23. und 24. März in Bern mehr als 400 Persönlichkeiten. Opprecht erwartet auch einen Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Politik und Kirche.
Er gab den Anstoss zum Forum christlicher Führungskräfte: der Unternehmer Jürg Opprecht.

Warum ist das Forum christlicher Führungskräfte der wichtigste Anlass des Jahres in der Schweiz?
Jürg Opprecht:
In den vergangenen Jahren waren Skandale und drohende Pleiten in Politik und Wirtschaft an der Tagesordnung, und das auf höchster Ebene. Wertmassstäbe sind verloren gegangen. Wohl gibt die Bibel nicht direkt Antwort auf viele Sachfragen, aber wenn biblische Werte das Wertefundament bilden würden, so könnten manche Defizite verhindert werden. Wir müssen bezüglich Werte wieder «Back to the Basics».

Was erwarten Sie vom Forum für das Land?

Ein Reflektieren darüber, was unserem Land bisher Wohlstand und Frieden gebracht hat. Die Schweizer waren immer Menschen, die nicht nur an sich selbst, sondern auch ans Wohl des Ganzen gedacht haben. Doch viele Werte sind am Abbröckeln. Es braucht eine Neuorientierung. Ich erwarte aber auch einen Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Politik und Kirche.

Was erwarten Sie für sich selber?
Durch die Vielfalt an Referenten erwarte ich Inspiration für neue Denkansätze. Ich möchte Führungskräfte aus anderen Gesellschaftsbereichen kennenlernen, die mein Anliegen teilen und die mit mir und anderen heraustreten und für die biblischen Werte einstehen.

Welche drei brennenden Fragen sollen am Forum möglichst beantwortet werden?

  • Was ist eigentlich mit Werten für den Führungsalltag gemeint?
  • Bringt es Nachteile, wenn man wertorientiert handelt und führt? Ist das nicht Schöndenkerei und profitfeindlich?
  • Gibt es neue kreative Möglichkeiten, um den Führungskräften ein­en wertorientierten Führungsstil schmackhaft zu machen?

Wofür sind christliche Verantwortungsträger verantwortlich?
Ihr Vorbild ist gefragt. Sie sollen die biblischen Werte in erster Linie leben und erst in zweiter Linie predigen, ganz nach dem Motto: «Lebe die Werte, und wo nötig predige sie!» Der persönliche Stil des Verantwortungsträgers prägt das Klima unter den Mitarbeitern.

Was zeichnet eine werteorientierte Führungskraft aus?

Integrität, Authentizität, Dialogbereitschaft, um nur einige zu nennen. Die Mitarbeiter erhalten Lob, aber auch Korrektur. Der Chef muss seine Mitarbeiter gern haben, ohne Kumpel zu sein.

Wie viel Gewinn ist ethisch vertretbar?

Nicht die Höhe des Gewinns ist entscheidend, sondern die Art und Weise, wie er erwirtschaftet wurde. Natürlich ist auch die Verwendung wichtig. Alle, die am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt sind, sollen auch angemessen honoriert werden.

Was heisst es für Sie, einen christlichen Lebensstil zu führen?
Das zu leben, an was ich glaube. Ich möchte korrekturfähig bleiben. Ich möchte Andersdenkende achten und über andere in deren Abwesenheit nicht negativ reden.

Welche biblischen Prinzipien sind für Sie als Unternehmer zentral?
Einem Ziel zu dienen, das höher ist als ich selber - mich in den Dienst einer grossen Aufgabe zu stellen und mich selber nicht so wichtig zu nehmen. Nicht nur das eigene Interesse zu verfolgen, sondern auch auf die Bedürfnisse anderer einzugehen. Aber auch Leistungsbereitschaft, Zielorientiertheit, Qualität und Durchhaltevermögen sind mir wichtig.

Wie und wie oft holen Sie sich im Alltag göttlichen Rat?
Vor wichtigen Entscheiden, bei Briefen, die ich schreiben muss, Sitzungen und Begegnungen führe ich oft einen kurzen Dialog mit Gott. Manchmal bitte ich während einem Gespräch still um Weisheit für meine nächste Antwort.

Wie möchten Sie im Schaufenster der Öffentlichkeit gesehen werden?
Als authentische Persönlichkeit. Als jemand, der auch das Wohl der Nächsten im Auge hat und in deren Leben etwas Positives bewirkt.

Was sollen die Medien am Ende Ihres Lebens über Sie schreiben?
Nicht über das, was ich erreicht habe, sondern über das, wer ich war. Welchen Unterschied ich im Leben anderer gemacht habe, und dass ich ein Segen für andere war.

Was würde Jesus als moderne Führungskraft wohl zuerst tun?
Für Recht, Gerechtigkeit, Ausgleich und Frieden sorgen, aber die Menschen auch zu Fleiss, Genügsamkeit und gegenseitigem Respekt aufrufen. Er würde sicher dahin wirken, dass seine Nachfolger respektive Untergebenen mehr aus der Perspektive der Ewigkeit handeln als zugunsten kurzfristiger Resultate.

Welche Rolle spielt Jesus Christus am kommenden Forum?
Er soll das Fundament sein.

Grosses Interesse

Das erste Forum christlicher Führungskräfte zum Thema «Werte leben - Zukunft gestalten» findet am 23. und 24. März 2012 in Bern statt. Hinter dem Anlass stehen ein Verein unter der Leitung von Jürg Opprecht (Präsident), Paul Beyeler, Wilf Gasser, Christian Kuhn und Nica Spreng und ein Patronatskomitee mit 16 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kirche. Mit deutlich über 400 Anmeldungen ist das Forum bereits ausgebucht.

Diesen Artikel hat uns «Idea Spektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.


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Datum: 23.03.2012
Autor: Andrea Vonlanthen
Quelle: ideaschweiz

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