Das Regime schlägt zurück

Nicaragua: Pastoren und Evangelisten inhaftiert

Britt Hancock wird von den Behörden in Nicaragua angeklagt.
Britt Hancock vom Evangelisationswerk Mountain Gateway führte 2023 in Nicaragua grosse Veranstaltungen mit einer Million Teilnehmern durch. Jetzt wird er von der nicaraguanischen Regierung wegen Geldwäsche und organisierter Kriminalität angeklagt.

Der Generalstaatsanwalt von Nicaragua gab ausserdem bekannt, dass elf nicaraguanische Mountain-Gateway-Pastoren mit den gleichen Vorwürfen konfrontiert sind. «Im letzten Jahr habe ich gesehen, wie Gott Menschen geheilt, befreit und ihr Leben verändert hat», erklärte Hancock gegenüber CBN News. «Ich bin traurig und sehr besorgt, dass unsere Pastoren, meine Freunde, jetzt im Gefängnis sitzen.»

Unter strenger finanzieller Kontrolle

«Mountain Gateway» wies alle Vorwürfe strikt zurück. «Die nicaraguanische Regierung hat alle unsere Budgets geprüft und genehmigt, so dass ich einfach nicht verstehe, was in einem Land passiert, das wir sehr lieben und in dem wir alles getan haben, um zu helfen», erkärte Hancock weiter. Alle Veranstaltungen seien «von der nicaraguanischen Regierung unterstützt und gefördert worden».

Nachdem in den USA gespendete Gelder im Land waren, hätten Rechnungsprüfer der nicaraguanischen Regierung alle Bewegungen der Gelder überprüft und sichergestellt, dass alles zweckentsprechend verwendet wurde, so Hancock weiter. «Mountain Gateway unterlag einer strengen Buchführung und einer Überprüfung des Budgets durch die nicaraguanische Regierung, um über jeden mit den Veranstaltungen verbundenen Dollar Rechenschaft abzulegen. Kein Mitglied von Mountain Gateway hat persönlich von den Geldern profitiert, die für die Arbeit des Dienstes nach Nicaragua geschickt wurden.»

Repressives Regime

Offenbar sitzen mehrere Pastoren trotz des Eingeständnisses ihrer Unschuld durch die Regierung seit fast zwei Monaten hinter Gittern und haben keinen Kontakt zu ihren Familien.

Der Präsident des Religious Freedom Institute (RFI), Eric Patterson, äusserte sich in einer Erklärung gegenüber CBN News zu der Situation: «Die Verhaftung dieser drei US-Bürger und Mountain-Gateway-Pastoren in Nicaragua ist tragischerweise nur das jüngste Beispiel für die repressiven Massnahmen des Regimes von Daniel Ortega gegen religiöse Leiter in Nicaragua. Das Regime verfolgt dort seit 2018 Katholiken, weil sie sich gegen die ungeheuerlichen Menschenrechtsverletzungen und die Korruption der Regierung gewehrt haben (…) Die jüngsten Verhaftungen scheinen ein Beispiel für die Schikanen des Regimes gegenüber religiösen Organisationen und Korruption zu sein. Aktuellen Berichten zufolge hat die Organisation Mountain Gateway alle rechtlichen und finanziellen Anforderungen nach nicaraguanischem Recht erfüllt, und die nicaraguanischen Behörden haben zuvor die Glaubwürdigkeit ihrer Finanzberichte bestätigt. Es wäre nicht verwunderlich, wenn es sich hier um eine regelrechte Verfolgung oder zumindest um einen nicht ganz so subtilen Versuch handeln würde, diese und andere religiöse Dienste zu schröpfen.»

Überraschende Freilassungen

Überraschenderweise wurden aber bereits am 14. Januar zwei Bischöfe, 15 Priester und zwei theologische Studenten aus dem Gefängnis freigelassen und in den Vatikan abgeschoben. Zu der Gruppe gehörte auch Bischof Rolando Álvarez, der 2022 inhaftiert und daraufhin zu 26 Jahren Haft verurteilt wurde, nachdem er die Regierung kritisiert hatte.

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Datum: 03.02.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News

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