VCH-Hotels dank klarem Profil auf Erfolgskurs

Der Verband Christlicher Hotels (VCH) konnte seinen Umsatz auch im Krisenjahr 2009 um zwei Prozent steigern. An der Jahresversammlung beleuchtete der VCH die Gründe für den Erfolg. VBG-Studienleiter Felix Ruther zeigte auf, wie man sich in einer Kultur der Wahl orientieren kann.
Im mediterranen Hotelpark: Während der VCH-Versammlung sprach Felix Ruther (rechts) über den verändernden Ruf Gottes.

Das Parkhotel Gunten am Thunersee bildete am 12. und 13. April die Kulisse für die 113. Jahresversammlung des VCH. Der grosszügige Park am Seeufer mit 100-jährigem Baumbestand, überragt von der schneebedeckten Pyramide des Niesens, lässt Ferienstimmung aufkommen. Der Empfang ist überaus herzlich und widerspiegelt damit ein besonderes Merkmal der VCH-Häuser.

30 Hotels mit Gütesiegel

Hans-Beat Buol, Präsident VCH Schweiz, blickte auf ein schwieriges Jahr für die Schweizer Tourismusbranche zurück: «Die Logiernächte haben 2009 um 4,7 Prozent abgenommen. Neben der Wirtschaftskrise haben die Angst vor der Schweinegrippe und die ungünstige Währungssituation zum Rückgang beigetragen.» Wichtig sei deshalb, sich konsequent einer hohen Qualität zu verpflichten und auf die Stammkunden zu setzen. Der VCH konnte an die guten Zahlen des Rekordjahres 2008 anknüpfen. Der Gesamtumsatz in den 51 dem Verband angeschlossenen Häusern konnte gar um 2 Prozent auf über 93 Millionen Franken gesteigert werden.

Die überdurchschnittlich hohe Qualität innerhalb des Verbandes zeigt sich im Qualitätsmanagementsystem, über das die Hälfte aller Betriebe verfügen. Im vergangenen Jahr hat das «Casa Emmaus» in Losone das Gütesiegel Q1 erarbeitet, womit insgesamt 30 Betriebe für ihre Qualität ausgezeichnet sind. 2009 war der VCH an 13 Messen, Tagungen und kirchlichen Anlässen vertreten. So auch an der Fespo in Zürich, mit 66 000 Besuchern die grösste Ferienmesse der Schweiz. «Wir erleben viel Wohlwollen und Dankbarkeit seitens der Anbieter», erläuterte Geschäftsführer Falk Pfleiderer. «An vielen Messen können wir nur dank einem grosszügigen Sponsoring präsent sein.» Auch 2010 stehen zahlreiche Anlässe auf dem Programm, um den VCH einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Klare Unterscheidung

Ein Schwerpunkt der Jahresversammlung bildete die Überarbeitung der Statuten. Mit diesem Meilenstein in der Geschichte des VCH wurde die Chance genutzt, das christliche Profil klarer erkenntlich zu machen. Buol erklärte: «Es wäre der falsche Weg, unsere Gäste zu überzeugen, dass ein VCH-Hotel ein ganz normales Hotel ist. Das christliche Profil kennzeichnet unsere Häuser und hebt sie von der Konkurrenz ab.» Genau diese klare Profilierung sei es, die zum Erfolg beitrage. Während der intensiven Diskussion über die Statutenanpassung wurden diverse Anträge behandelt und verabschiedet.

Eine Kultur der Wahl

Wie können wir in einer vom Zeitgeist geprägten Gesellschaft Orientierung gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Felix Ruther, Studienleiter der Vereinigten Bibelgruppen (VBG) und Präsident des Magazins «Insist». «Die Individualisierung unserer Gesellschaft begann schon um 1400 in der Renaissance. Die Individualität des Menschen wurde vom Schöpfer abgelöst, so dass das Ich heute im Zentrum der Weltanschauung steht», stellte Ruther fest. Voraussetzungen für die zunehmende Individualisierung seien der allgemeine Wohlstand, der eine Kultur der Wahl hervorbringt, die Mobilität sowie die Medien, die örtlich unabhängige Informationen ermöglichen. «In der Wohlstandsgesellschaft haben Tugenden wie Fleiss, Disziplin und Gehorsam ausgedient. Die Werte haben sich zu Lust, Genuss und Erlebnis verlagert, und schliesslich wird die Überfluss- zur Überdrussgesellschaft.» Die Sehnsucht nach Spiritualität nehme zu, was den Boom an spirituellen und mystischen Angeboten erkläre.

Gott authentisch erfahren

«Pro Woche fällen wir mehr Entscheidungen als unsere Vorfahren in ihrem ganzen Leben. Der Pluralismus bietet eine nicht zu überblickende Vielzahl an Wahlmöglichkeiten», führte Ruther weiter aus. Als eine Folge davon werde die Religion zur Privatsache. Die religiösen Wahlmöglichkeiten bedeuteten aber ein Leben in Ungewissheit, weil allgemein gültige Orientierungshilfen fehlten. Dadurch stünden wir in Gefahr, uns innerlich zurückzuziehen oder falschen Gurus nachzufolgen. Ruther folgerte: «Das Streben nach Gewissheit beginnt mit der Hinnahme von Unsicherheit. Ich muss Gott selber begegnen und authentische Erfahrungen mit ihm machen, sein Reden durch die Bibel und den Heiligen Geist vernehmen. Das bietet Orientierung und Lebensgewissheit. Nur etwas Absolutes, Allmächtiges, nur Gott selber, kann uns Halt geben.»

Datum: 23.04.2010
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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