Albaner in der Schweiz erreichen

Manche warten zwölf Jahre auf eine Begegnung

In der Schweiz leben mehr Albaner als Bündner, bilanziert Kees den Toom von Operation Mobilisation. «Rund 300'000 Menschen hier sprechen Albanisch.» Um sie zu erreichen, wurde das Albanische Netzwerk gegründet. Dies unter anderem
Das Albaner Netzwerk in der Schweiz (Bild: zVg.)
Die albanische Website Shpresa

mit einer albanisch-deutschen Webseite.

In der Schweiz spricht sowohl die erste Generation der Einwanderer albanisch, wie auch die Kinder und Enkel. «Immer mehr haben inzwischen auch einen Schweizer Pass. Die Gruppe der Albanisch-Sprechenden ist allerdings sehr divers: Den bei weitem grössten Teil bilden die Kosovo-Albaner, die meisten von ihnen mit einem muslimischen Hintergrund und etwa fünf Prozent sind Katholiken.»

Die zweitgrösste Gruppe bilden laut Kees den Toom Albaner aus Nord-Mazedonien mit rund 45'000 Vertretern. «Die mazedonischen Albaner sind in ihren Einstellungen eher konservativer. Sowohl die Kosovo-Albaner als auch die mazedonischen Albaner kamen hauptsächlich in den 1970ern und 80ern als Saisoniers in die Schweiz und zogen später ihre Familien nach. Während des Kosovo-Krieges 1998 und 1999 kamen viele Kosovo-Albaner als Flüchtlinge in die Schweiz. Viele von ihnen sind jedoch nach Kriegsende zurückgekehrt und in den Kosovo gegangen.»

Andere Albaner kommen aus Serbien, Montenegro und Albanien. In den letzten Jahren kommen vermehrt auch albanische Migranten aus Italien und Griechenland mit EU-Pass.

Albaner mit Webseite erreichen

Viele dieser Einwanderer haben nur wenig vom christlichen Glauben mitbekommen. «Als Christliches Albanisches Netzwerk Schweiz – kurz 'CANS' – bestehend aus Albanern und Albanisch-Sprechenden aus verschiedenen Ländern, haben wir deshalb eine albanisch-deutsche Webseite aufgeschaltet: www.shpresa.online. 'Shpresa' bedeutet Hoffnung. Diese möchten wir weitergeben an Albaner, die hier in der Schweiz leben, und sie so mit der Guten Nachricht bekannt machen.»

Darüber hinaus organisiert das Netzwerk über das Jahr verteilt verschiedene Treffen für Gläubige und Interessierte. «Dies können Gebetstreffen, Seminare, Picknicks oder auch besondere Gottesdienste zur Weihnachts- oder Osterzeit sein. Gleichzeitig ermutigen wir die Gläubigen, sich auch in regionalen Gruppen zu treffen. Für die erste Generation Einwanderer gilt häufig, dass sie die Bibel in ihrer eigenen Sprache lesen und gemeinsam darüber diskutieren möchten.»

Das Gebet des Netzwerks ist es, dass Gott durch diese und andere Initiativen viele Herzen von Albanern berühren wird.

Kontakt zu Schweizern nicht einfach

Kees den Toom beobachtete: «Es kommt immer wieder vor, dass wir Albaner treffen, die sich gerne integrieren wollen, aber die nicht wissen, wie sie mit Schweizern in Kontakt kommen können. So besuchte kürzlich jemand eine albanische Familie. Der Mann sagte: 'Ich wohne schon seit über zehn Jahren in der Schweiz, aber dies ist das allererste Mal, dass eine Schweizerin bei uns auf Besuch kommt.'»

Es sei wertvoll, wenn Schweizer Christen sich bewusst Zeit nehmen, um Freundschaften aufzubauen mit albanischen Nachbarn oder Arbeitskollegen. «In persönlichen Beziehungen kann das Leben und auch der Glaube geteilt werden. Gerade in Notsituationen schätzen es viele albanische Mitmenschen, wenn jemand zuhört und mit ihnen betet. Wir haben schon verschiedene Male erfahren dürfen, dass Gott so auf wunderbare Weise eingegriffen hat und Albaner den Weg zu Jesus gefunden haben; auch wenn dies Jahre dauern kann.»

Es lohnt sich

Nur Gott kann die Mauern wegnehmen, die Menschen daran hindern, Jesus kennenzulernen, weiss Kees den Toom. «Diese Hindernisse können unter anderem Druck aus der Grossfamilie sein, denn in einer kollektiven 'Ehr- und Scham-Kultur' gilt es, die Familientraditionen hochzuhalten. Aber auch der Materialismus, tiefe innere Verletzungen oder Okkultismus können Hindernisse sein. Doch über solche Themen wird nicht beim ersten Besuch geredet… Es braucht Vertrauen – und das wächst nur in Freundschaften. Aber diese Zeitinvestition lohnt sich!»

Sehr wichtig sei es, junge Gläubige gut zu begleiten. Für junge Albaner, vor allem für Frauen, kann die Jesus-Nachfolge zu Spannungen in ihren Familien führen. «Als CANS wollen wir Schweizer und Albaner in diesem Prozess unterstützen».

Beten für göttliche Begegnungen

Gut sei auch, wenn albanische Kinder und Teenager in Jungschar, Teenie-Club oder anderen Treffen von Gottes Liebe hören können und so «Samen in die Herzen ausgestreut werden. Wir beten, dass Gott diese Samen keimen lässt und daraus wunderbare Früchte wachsen dürfen, die ganze Familien positiv beeinflussen.»

Kees den Toom verweist auf die Bibelstelle in Römer Kapitel 10, Vers 14: «Wie aber sollen die Menschen zu Gott rufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie zum Glauben an ihn finden, wenn sie nie von ihm gehört haben? Und wie können sie von ihm hören, wenn ihnen niemand Gottes Botschaft verkündet?»

Im Albanischen Netzwerk erfahre man immer wieder Gottes Liebe und seine Gnade. «Das gleiche wünschen wir uns auch für unsere albanischen Freunde. Nur Jesus kann echte Freiheit und eine wahre Heimat schenken. Beten Sie mit um sein Wirken? Beten Sie, dass viele Albaner Jesus kennenlernen dürfen, sei es durch Träume und Visionen, durch persönliche Beziehungen mit Christen oder durch sein Eingreifen in ihrem Leben. Und vielleicht sind Sie selber die Antwort auf Ihre Gebete!»

Zur Website:
Christliches Albanisches Netzwerk Schweiz

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Datum: 14.06.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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