Tolerantes Image

Buddhismus der Tibeter im Trend

Der tibetische Buddhismus wird in der Schweiz positiv wahrgenommen, im Gegensatz zur Religion anderer Minderheiten. Zwei Studien des Nationalen Forschungsprogramms 58 (NFP 58) zeigen, dass sich tibetische Immigranten gut integrieren und viel Sympathie geniessen.
Der Tempel von Gretzenbach

Karénina Kollmar-Paulenz hat «Die Rezeption des tibetischen Buddhismus in öffentlichen Institutionen der Schweiz» unter die Lupe genommen, Jens Schlieter sich mit «Tibetern in der zweiten und dritten Generation in der Schweiz» befasst. Gemäss den beiden an der Universität Bern erstellten Studien geniesst der tibetische Buddhismus bei der Schweizer Bevölkerung grosse Sympathien. Auch in politischen, wissenschaftlichen und kirchlichen Kreisen gebe es wenige kritische Stimmen. Buddhistische Bauwerke würden eher als Bereicherung des Landes angesehen.

Nur eine Form des Buddhismus

In der Schweizer Öffentlichkeit bestimmt die Religion der Tibeter, welche sich vom Zen der Japaner und den anderen Formen des Buddhismus aus Süd- und Ostasien stark unterscheidet, das Bild der gesamten Religion. Eingewanderte Tibeterinnen und Tibeter, vor allem in zweiter oder dritter Generation, sehen ihren Glauben eher als Lebensphilosophie denn als Religion und gliedern sich so gut in den Schweizer Alltag ein. Der Dalai Lama hat die tibetische Version des Buddhismus weltweit propagiert.

Widerspruch zum Christentum übersehen

Obwohl der Ansatz buddhistischer Lehren nicht mit dem Christentum vereinbar ist, haben viele christlich geprägte Europäer kein Problem damit, sie mit ihrem Glauben zu verbinden. Kollmar-Paulenz schreibt, der (von zahlreichen dämonischen Geistwesen erfüllte; Red.) tibetische Buddhismus stehe «in keinerlei Widerspruch zur Wissenschaft».

Neurowissenschaftler seien beispielsweise sehr interessiert an buddhistischen Meditationstechniken

Weil der Kult Freiheit und Individualität fördert, erscheint er in westlichen Ländern sehr attraktiv. Kritiker meinen jedoch, dass aufgrund der Idealisierung des Buddhismus im Westen die Gefahr einer globalen «Buddhokratie» bestehe.

Datum: 10.08.2011
Quelle: livenet / ref.ch

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