Bruno und Margrit Bissig

«Jesus hat unsere Ehe gerettet»

Vor ungefähr vier Jahren lag die Ehe von Bruno und Margrit Bissig aus Schattdorf im Kanton Uri in Scherben. Mit der Entdeckung des christlichen Glaubens keimte in ihrer Beziehung neue Hoffnung auf. Heute sind sie überzeugt, dass Jesus ihre Ehe gerettet und ihrem Leben eine neue Perspektive gegeben hat. Ein Gespräch über Weihnachtsfreude, Veränderung und was Jesus Christus den beiden persönlich bedeutet.
Margrit und Bruno Bissig (Bild: zVg)
Regio-Zeitung «Up!» Uri

Jesus.ch: Nach diesem Jahr, das von der Covid- Pandemie geprägt war, dürfte sich auch das Weihnachtsfest anders anfühlen. Mit welchem Gefühl blickt ihr auf Weihnachten?

Bruno: Grundsätzlich versuche ich, Corona nicht allzu viel Bedeutung zu schenken. Aber wer weiss, vielleicht machen sich die Menschen gerade wegen diesen schwierigen Umständen während der Weihnachtszeit mehr Gedanken über den Sinn des Lebens und über den wahren Grund von Weihnachten. Vielleicht erkennen viele Menschen genau jetzt, wie viel Liebe und Hoffnung Jesus in solch schwierige Zeiten bringen kann.

Weihnachten ist das Fest, an dem Gott sein «Distancing» beendet hat, indem er seinen Sohn Jesus Christus auf die Welt sandte und uns Menschen nahe kam. Was bedeutet das für euch persönlich?

Margrit: Jesus ist für uns Menschen auf die Welt gekommen, damit wir eine persönliche Beziehung mit ihm haben können. Er ist die Brücke zwischen Gott und uns Menschen. Ich weiss, dass er mich liebt und mich nie im Stich lässt. Bei seiner Geburt hat er sich uns gezeigt. Das hilft mir sehr zu glauben, dass er ein realer Gott ist.
Bruno: Gott hat seinen Sohn zu uns Menschen auf die Welt gesandt, weil er uns liebt. Weil er sich nach einer Beziehung mit uns Menschen sehnt. Jesus möchte einfach bei uns sein. Es ist für mich auch nicht immer einfach zu verstehen, dass ich einen Gott habe, der mich so sehr liebt. Aber Jesus tut es. Durch Jesus erkennen wir, wer Gott wirklich ist. Durch Jesus sehen wir Gottes unendliche Liebe und Gnade. Wie sehr er uns liebt, das zeigt er uns dadurch, dass er für uns am Kreuz gestorben ist. Daran erinnern wir uns jeweils an Ostern.

Spielte dieser Jesus in eurem Leben schon immer eine zentrale Rolle?

Margrit: Nicht wirklich. Erst als ich vor vier Jahren zum Glauben kam, wurde mir klar, was Jesus für mich resp. für uns am Kreuz getan hat. Jetzt weiss ich, dass Jesus gekommen ist, um mich zu retten.
Bruno: Für mich spielte Jesus auch lange keine Rolle. Es ist zwar nicht so, dass ich früher nie etwas von Jesus oder Gott gehört hätte. Manchmal haben Mägi und ich auch gemeinsam gebetet, z. B. in kleinen Kapellen oder wenn wir unsere Kinder ins Bett brachten. Aber so bewusst habe ich nie zu Gott gebetet. Ich war auch nicht überzeugt, dass es Gott gibt. Es war eher so eine Art Hoffnung. Oder vielleicht war es auch Angst. «Was ist, wenn es ihn doch gibt?» waren meine Gedanken. Ich hätte damals nie gedacht, dass man Jesus kennenlernen und mit ihm eine Beziehung führen kann. Wie es Mägi schon sagte, ich musste erst begreifen, dass Jesus mich liebt, so wie ich bin und er aus Liebe am Kreuz für meine Schuld gestorben ist. Ich musste einfach erst seine Liebe zu uns Menschen erkennen.

Inwiefern veränderte Jesus euer Leben?

Margrit: Jesus hat in unserem Leben und in unserer Familie sehr viel verändert. Unsere Tochter Jennifer hat er von dunklen Mächten befreit und unsere Ehe gerettet. Früher war ich ein Mensch mit sehr geringem Selbstvertrauen. Ich dachte, viele Menschen machen und können alles besser als ich. Doch Jesus hat mir gezeigt, wer ich bin. Er hat mir gezeigt, was für ein wunderbarer Mensch ich bin – auch mit meinen Schwächen. Er hat mir eine neue Identität geschenkt. Jesus ermutigt mich, an ihn und an mich zu glauben, was mir auch bei vielen Entscheidungen hilft. Natürlich läuft nicht immer alles perfekt, aber er ist immer bei uns und hilft uns, mit der Situation umzugehen.
Bruno: In der Beziehung mit Mägi war ich lange Zeit der Meinung, dass Mägi sich verändern müsste. Ich war überzeugt, dass sie nicht mehr zu mir passte. Aber Jesus war 
da anderer Meinung. Er zeigte mir, dass er mich verändern wollte und nicht Mägi. Durch die dann folgenden Veränderungen an und in mir wurde unsere Ehe gerettet. Heute kann ich meine Frau wieder lieben, was ich zuvor nicht mehr schaffte. Schon klar, wir haben noch immer unsere Differenzen. Aber dank Jesus haben wir die Kraft der Vergebung entdeckt! Auch suche ich meine Bestätigung nicht mehr im Sport, Beruf oder wo auch immer. Jesus hat mir gezeigt, dass er mich liebt, so wie ich bin. Ich muss nicht perfekt sein, um geliebt zu werden.

Die Zeitung Jesus.ch-Print Nr. 55 handelt davon, wie man den Blick nach oben richten kann, auch wenn die Umstände gerade schwierig sind. Wie macht ihr das?

Bruno: «Seid allezeit fröhlich…» Ich weiss, dass dieser Satz aus der Bibel für Menschen in gewissen Situationen nicht passend klingt. Das geht mir manchmal auch so. Aber mein Glaube hat mich gelehrt, Jesus zu vertrauen. Und genau dieses Vertrauen hilft mir, in solchen Situationen positiv zu denken. Mir wurde einmal gesagt, dass Gott mich nicht vor allen Löwengruben bewahrt. Aber er hilft mir, immer aus der Löwengrube herauszukommen.
Margrit: Mir sind die Beziehung zu Gott sowie das Gebet sehr wichtig. Dort finde ich Halt. Aber auch Gespräche mit Freunden stärken mich immer wieder.
Bruno: Sehr schön gesagt. Gespräche und Gebete mit Freunden sind eine sehr wertvolle Sache. Eine Freundin von uns sagt immer: «Jesus ist nur ein Gebet weit entfernt». Und diese Nähe finde ich sehr schön.

Dieses Interview erschien zuerst in der Jesus.ch-Print Nr. 55 Regionalausgabe Uri. Hier finden Sie die Regionalausgabe und alle Artikel dazu.

Zum Thema:
Den Glauben von Margrit und Bruno kennenlernen

Ehe lebenslang: Einander zum Fliegen bringen
Bündnis, nicht Vertrag: 60 Jahre verheiratet – wie hält es so lang?
Ehe war kurz vor dem Aus: Eigentlich hätte sie keine Kinder kriegen können

Datum: 23.12.2020
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Jesus.ch-Print

Werbung
Livenet Service
Werbung