Wie ist Jesus?

Die Wesenszüge des Meisters

Jesus war ein Magnet: Er zog Menschen von nah und fern an, weil er Kranke heilte, Trostlosen Freude schenkte und eine Hoffnung verbreitete, die den Menschen fehlte. Wenn wir Christen Jesus ein wenig ähnlicher wären, wären wohl auch heute noch viel mehr Menschen am Glauben interessiert. Ein guter Zeitpunkt, um sich die Charaktereigenschaften Jesu etwas genauer anzuschauen.
Jesus Christus
Jesus war immer liebevoll und einfühlsam, barmherzig und bereit zu vergeben.

Was macht einen Christen aus? Was unterscheidet mich von anderen, die nicht Christen sind? Eigentlich ganz einfach: Als Christ folgt man Jesus nach. Doch was bedeutet diese Nachfolge? Paulus beschreibt das relativ deutlich: Wir sollen «eine Reife erreichen, deren Massstab Christus selbst ist in seiner ganzen Fülle» (Epheser, Kapitel 4, Vers 13). Wir sollten uns also nach und nach die Charaktereigenschaften Jesu aneignen. Seine Haupteigenschaft war sicherlich die Liebe, denn «Gott ist Liebe» (1. Johannes, Kapitel 4, Vers 8) und Jesus und der Vater sind ja eins. Deshalb gab Jesus seinen Jüngern auch zu bedenken: «An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid» (Johannes, Kapitel 13, Vers 35). Doch Jesus hatte noch so viele andere Wesenszüge:

  • Ruhig

Es liegt sicherlich an der modernen Zeit, der Technologie und den hohen Anforderungen, dass die meisten Menschen heute im Dauerstress leben – und früher oder später an den Folgen davon leiden. So könnte man sagen, dass es auch an Jesu Zeit und Kultur lag, dass er nie gestresst oder gehetzt durch die Gegend eilte. Selbst, als er erfuhr, dass sein bester Freund Lazarus im Sterben lag (Johannes, Kapitel 11), liess er nicht alles stehen und liegen, um ihm zu Hilfe zu eilen. Er behielt die Ruhe, hörte darauf, was sein Vater im Himmel vorhatte und liess sich auch von Lazarus' Schwestern nicht hetzen. Und in seiner Ruhe nahm er sich für jeden Menschen Zeit, der ihn brauchte.

  • Menschennah

Die damalige Gesellschaft unterteilte die Menschen in viele Klassen. Da gab es die angesehenen Menschen wie die Schriftgelehrten und die verhassten Bürger wie die Zöllner. Ausgeschlossen wurden Kranke, insbesondere die an Krankheiten wie Lepra litten, Verachtung fanden Prostituierte. Frauen allgemein waren Menschen der zweiten Klasse. Doch Jesus machte keinen Unterschied: Jeder war für ihn gleich wichtig, er schaute allein auf das Herz des Menschen und darauf, ob dieser es ernst mit Gottes Reich meinte. So widmete er sich den Frauen (zum Beispiel Johannes, Kapitel 4), sprach mit Zöllnern und Prostituierten und nahm sich sogar Zeit für Kinder (Matthäus, Kapitel 19, Vers 14). Jesus war den Menschen nahe, denn sein Ziel war es, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen.

  • Bereit, zu vergeben

Wenn ihm auch Menschenmengen hinterherliefen, so hatte Jesus sicherlich mindestens ebenso viele Feinde oder Menschen, die ihm auf die eine oder andere Weise Böses antaten oder ihn verletzten. Doch für Jesus war es nie eine Frage: Er vergab immer, bedingungslos. Selbst am Kreuz bat er seinen Vater: «Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.»

  • Vorbildhaft

Wie viele politische, wirtschaftliche oder religiöse Anführer haben viel gelehrt, aber es selbst nicht umgesetzt. Jesus dagegen lebte, was er predigte. Er gab seinen Jüngern das Beispiel, nach dem sie leben sollten, nicht zuletzt, als er ihnen die Füsse wusch (Johannes, Kapitel 13) – eine Tätigkeit, die sonst nur Sklaven durchführten, und anhand dessen er die Jünger zum Dienst an anderen motivieren wollte. Nichts, was Jesus von seinen Nachfolgern fordert, hat er nicht selbst vorgelebt.

  • Liebevoll und einfühlsam

Im Umgang mit anderen war Jesus liebevoll und geduldig. Sein Mitleid mit dem Nächsten zeigt sich in den vielen Menschen, die er heilte. Und selbst, wenn er jemanden zurechtweisen musste, tat er das voller Liebe. Das sieht man beispielsweise, als Jesus Petrus nach seiner dreifachen Verleugnung dreimal fragt, ob er ihn liebt. Jesus wusste, wie man den anderen korrigiert, ohne ihn fertigzumachen, sondern ihn vielmehr aufrichtet. Er konnte sich in sein Gegenüber einfühlen. Er wurde nur wütend oder aufbrausend, wenn er merkte, dass es sich um eine Falle des Feindes handelte, wie in Matthäus, Kapitel 16, Vers 23, oder als das Haus seines Vaters für Geldmacherei missbraucht wurde (Matthäus, Kapitel 21).

  • Demütig

Seine Demut zeigte Jesus ebenfalls nicht zuletzt in der Fusswaschung seiner Jünger. Sein Gegenüber war ihm immer wichtiger als er selbst. Er stellte konsequent das Bedürfnis der anderen über seine eigenen Bedürfnisse und auch seinen eigenen Willen unterwarf er jeden Tag neu dem Willen seines Vaters. So sagte er einmal zu den Anführern des jüdischen Volkes: «Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun; er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn.» (Johannes, Kapitel 5, Vers 19) Und dieser Gehorsam, diese Demut führte ihn letztlich auch ans Kreuz, die zu seiner Zeit unwürdigste Todesstrafe.

  • Entschlossen

Jesus wusste von Anfang an, was Gottes Plan für ihn war: das Kreuz. Dieses Ziel hatte er immer vor Augen, darauf lebte er zu und er liess sich weder von seinen Jüngern noch von Satan oder sonst jemandem davon abbringen. Auch in seinem Dienst liess er sich von keinerlei negativen Einflüssen mitreissen, egal, ob dies die Mehrheit der Menschen um ihn herum sagte oder dachte. Er gehorchte in allem allein Gott und so war es für ihn auch klar, dass er ihm bis ans Kreuz gehorchen würde.

Mit Gottes Hilfe Jesus ähnlicher werden

Diese kleine Liste an Charaktereigenschaften Jesu ist sicherlich nicht vollständig. Doch wenn man sich nur diese sieben Punkte anschaut, kann man schon entmutigt werden: Wie in aller Welt können wir je Christus ähnlicher werden? Wenn uns schon Kleinigkeiten aus der Bahn werfen… Doch es gibt zwei gute Nachrichten: Zum einen ähnelt man generell den Menschen, die man liebt. Je mehr wir uns mit jemand beschäftigen, ihm Zeit widmen, ihm nacheifern, desto ähnlicher werden wir ihm. Wenn wir also Jesus von Herzen lieben, werden wir ihm ähnlicher werden. Und zusätzlich hat Gott uns eine Hilfe geschenkt, seinen Heiligen Geist. Wenn wir ihm in unseren Leben Platz machen und ihn wirken lassen, lässt er in uns seine Früchte wachsen, nämlich Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung. Gott selbst hilft uns durch seinen Geist, Jesus immer ähnlicher zu werden.

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Datum: 04.08.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet

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