Nigeria

Sieg im Angesicht des Todes

Die Gemeinde von Pastor Andrew in Nigeria erlitt tödliche Angriffe, aber Gott hat sie gestärkt. Seit den Anschlägen sei ein geistlicher Aufbruch passiert. Viele würden den Glauben nun ernster nehmen.
Christ in Nigeria (Symbolbild), (Bild: Open Doors USA)
Pastor Andrew

Pastor Andrew steht als lebendiges Beispiel, wie Jesus, der Fürst des Lebens, den Sieg über die tödlichen Verwüstungen in Nigeria hat. Andrew lebte in Monguno (im Nordosten Nigerias), wo er seiner Gemeinde diente, als diese von Boko Haram angegriffen wurde. Er floh mit seiner Familie in die Stadt Guyaku, die von der Terrorgruppe noch relativ verschont geblieben war. Das war im Jahr 2014-2015. Es brauchte viel Glauben, um zu dieser Zeit auf eine Erweckung zu hoffen. 

Alles verlieren, um zu gewinnen  

In Guyaku warnte Andrew die Christen, dass Boko Haram bald angreifen würde. Er wollte sie auf die drohende Verfolgung vorbereiten. Aber sie glaubten ihm nicht, dass es soweit kommen würde. Bis anhin herrsche friedliches Zusammenleben, meinten sie. Doch im Februar 2015 griff Boko Haram Guyaku an. Sie brannten die meisten Häuser nieder, auch die Kirche und das Pfarrhaus. Pastor Andrew verlor Hab und Gut und musste mit seiner Familie erneut fliehen.

Als in Guyaku wieder Frieden eintrat, kehrte Pastor Andrew zurück. Er kontaktierte jedes einzelne Kirchenmitglied und forderte alle auf, zurückzukommen und die Kirche wieder aufzubauen. Er erklärte, dass Spaltung und Angst genau das war, was der Teufel wollte: Es war sein Plan, um sie von ihrem christlichen Glauben abzubringen. Der Pastor ermutigte sie, vielmehr stark und vereint gegen das Böse zu kämpfen. 

Die Früchte der Erweckung 

Die Gläubigen kamen zurück und beschlossen, sich finanziell am Wiederaufbau der Kirche zu beteiligen. Vor dem Angriff zählte Pastor Andrews Gemeinde rund 300 Mitglieder, nachher waren es 465 Personen.

Pastor Andrew ist davon überzeugt, dass der Herr dieses Wachstum bewirkt hat. Eine weitere Veränderung ist eingetreten: Vorher waren viele geistlich lauwarm, aber seit den Anschlägen haben sie sich Gott wieder mehr genähert und nehmen ihren Glauben und das Bibelstudium seither ernster. Sie wissen aus eigener Erfahrung, dass sie ohne Gottes Gnade nicht mehr am Leben wären. Pastor Andrew bezeugt, dass Gott seine Kinder nach den erlittenen Angriffen auf wunderbare Weise wieder zu sich gezogen hat. Er ist ermutigt, dass so viele Menschen, die vorher eher gleichgültig waren, in ihrem Glauben standhaft geworden sind.

Seitdem hat Pastor Andrew an Schulungen teilgenommen, welche Traumabewältigung, Advocacy und Umgang mit Verfolgung thematisierten. Er erteilt nun selbst Kurse, um seine Gemeindemitglieder zu lehren, sich auf Verfolgung vorzubereiten.

Umstrittene Entscheidung der USA

Die Gewalt gegen Christen ist in Nigeria nach wie vor sehr präsent. In diesem Land werden sogar die meisten Christen aufgrund ihres Glaubens getötet. Allein im Jahr 2021 wurden dort 3530 Christen umgebracht. Vor diesem Hintergrund hat die Entscheidung der USA vom 15. November, Nigeria von der Liste der «besonders besorgniserregenden Länder» in Bezug auf Religionsfreiheit (Countries of Particular Concern, CPC) zu streichen, bei internationalen Beobachtern heftige Reaktionen ausgelöst. 

Der nigerianische Pastor und Friedensaktivist Gideon Para-Mallam äusserte seine Befürchtung, dass durch diesen Schritt «das Ausmass der Straflosigkeit und Anarchie, dem das nigerianische Volk in der gegenwärtigen Situation ausgesetzt ist», noch zunehmen könnte.

Zum Originalartikel von Open Doors Schweiz.

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Datum: 13.12.2021
Quelle: Open Doors Schweiz

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