Er hatte keine Flugerfahrung

Passagier landet mit «Gottes Hand»

Pilot Kenneth Allen (64) war mit zwei Passagieren in einem einmotorigen Flugzeug unterwegs. Wegen eines Risses in der Hauptschlagader verlor er das Bewusstsein. Gleichzeitig ging das Flugzeug in einen Sturzflug über…
Darren Harrison erzählt vom Sturzflug (Bild: Youtube Screenshot)

Kenneth Allen erlitt einen medizinischen Notfall, an dem fast die Hälfte aller Patienten sterben, bevor sie das Krankenhaus erreichen. Doch von einem solchen war der 64-Jährige ohnehin weit entfernt. Er lag bewusstlos in einem Flugzeugs mit zwei Passagieren ohne Flugerfahrung.

Die drei waren gerade auf dem Heimweg von einem Angelausflug auf den Bahamas. Darren Harrison (39) erinnert sich, das Allen zunächst über Unwohlsein klagte. «Er sagte: 'Ich habe Kopfschmerzen, bin benebelt und fühle mich einfach nicht gut.' Ich fragte: 'Was müssen wir tun?', doch er reagierte überhaupt nicht mehr.»

Nur noch Wasser gesehen

Umgehend kletterte Harrison ins Cockpit des Flugzeugs, das sich mittlerweile im Sturzflug befand. «Alles, was ich sah, war Wasser. Ich wusste, dass wir sterben würden, wenn ich nicht reagierte.»

Harrison, dessen Frau Britney im siebten Monat mit ihrem ersten Kind schwanger ist, widersetzte sich seinem Instinkt, das Flugzeug direkt wieder nach oben zu ziehen.

«Ich wusste, dass bei der Geschwindigkeit, mit der wir unterwegs waren, wahrscheinlich die Tragflächen des Flugzeugs abgerissen worden wären – das ist der beängstigendste Teil der ganzen Geschichte.»

Kontakt mit Fluglotse

Langsam fing er die Maschine ab. Schliesslich nahm er Kontakt zu einem Fluglotsen auf, der ihn beim Flug und der Landung auf dem Palm Beach International Airport in Florida begleitete.

Harrison weigerte sich, seiner Angst nachzugeben. Er war fest entschlossen, das Flugzeug zu landen. «Ich wusste nicht, wie es passieren würde, aber ich wusste, dass ich dieses Flugzeug landen muss, weil es keine andere Möglichkeit gab.»

In der Nähe der Landebahn sagte der Lotse, dass er langsamer werden müsse. Also sagte Harrison dem anderen Passagier, der mit ihm im Cockpit sass, er solle den Gashebel so weit wie möglich zurücknehmen. Das Flugzeug setzte schliesslich sicher auf.

«Das grösste Gebet meines Lebens»

Als das Flugzeug zum Stehen kam, überschlugen sich seine Gefühle. Er sagte hinterher: «Ich sprach das grösste Gebet, das ich je in meinem Leben gesprochen habe.» Es sei Gott gewesen, der seine Hand im Spiel gehabt habe. «Der letzte Teil des Gebets und der stärkste Teil davon galt Allen, weil ich wusste, dass er in keiner guten Situation war.»

Das Überleben des Piloten kommt ebenfalls einem Wunder gleich. Ihm gehe es inzwischen wieder gut und er könne das Krankenhaus wohl bald wieder verlassen.

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Datum: 25.05.2022
Autor: Tré Goins-Phillips / Daniel Gerber
Quelle: Faithwire / Livenet

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