Steinplatten verraten es

Hebräer brachten Hieroglyphen in alphabetische Form

Das älteste entdeckte Alphabet der Welt wurde auf Steinplatten in Ägypten gefunden. Es könnte eine Frühform des Hebräischen sein. Die Israeliten haben demnach vor mehr als 3'800 Jahren die ägyptische Gesellschaft mitgeprägt. Zu diesem Schluss kommt Douglas Petrovich von der kanadischen «Wilfrid Laurier Universität».
Das älteste entdeckte Alphabet der Welt wurde auf Steinplatten in Ägypten gefunden.

Laut einem Bericht der wissenschaftlichen Webseite «sciencenews.org» brachten die Israeliten vor über 3'800 Jahren die Hieroglyphen ins «Hebräisch 1.0» und verliehen der ägyptischen Sprache somit ein erstes Alphabet. Dies zu einer Zeit, in der die Juden laut dem Alten Testament in Ägypten lebten, berichtet der Archäologe und Epigraph Douglas Petrovich von der «Wilfrid Laurier Universität» im kanadischen Waterloo.

Die Hebräer vereinfachten die komplexen pharaonischen Hieroglyphen zu einem Alphabet mit 22 Buchstaben, sagte Petrovich auf der Jahrestagung der «American Schools of Oriental Research».

Der Grundgedanke

Kritiker sind der Meinung, dass das Alphabet auch von Sprechern einer anderen alten semitischen Sprache herrühren könnte.
Petrovich macht geltend, dass ihm der Durchbruch in dieser Theorie im Januar 2012 gelang. Damals recherchierte er gerade im Ägyptischen Museum in Kairo und untersuchte das Wort «Hebräer» in einem Text aus der Region, der aus dem Jahr 1874 vor Christus stammt. Es handelte sich dabei um den ältesten Brief, der mit Buchstaben aus einem Alphabet abgefasst war.

Douglas Petrovich macht geltend, dass die Israeliten laut dem Alten Testament in den Jahren 1876 bis 1442 vor Christus in Ägypten gelebt hatten. Er begann die Buchstaben mit anderen, von ihm geleisteten Identifizierungen zu vergleichen und sie zu einem vollständigen Alphabet zusammenzufügen.

Texte machen Sinn

Mit diesem Alphabet versuchte er nun bei drei verschiedenen ägyptischen Ausgrabungsstätten 18 Inschriften zu übersetzen. In den Texten, die nach diesem Alphabet entstanden, kamen mehrere biblische Personen vor, darunter Joseph, der von seinen Halbbrüdern in die Sklaverei verkauft worden war und zu einer mächtigen, politischen Figur in Ägypten aufstieg. Ebenso genannt wurden seine Frau Asenath und sein Sohn Manasseh.

Laut Petrovich wurde auch Moses erwähnt, der die Israeliten später aus Ägypten führte. In einer Schrift, datiert auf das Jahr 1834 vor Christus, steht: «Wein kommt reichlicher vor als Tageslicht, der Bäcker und der Nobelmann.» Daraus lasse sich schliessen, dass genug zu trinken da war, es aber an Nahrungsmitteln fehlte. Die Israeliten, darunter auch Josephs Familie, ging während dieser Hungersnot nach Ägypten, um dort Lebensmittel zu kaufen. In den kommenden Monaten will Petrovich seine Erkenntnisse in Buchform präsentieren.

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Datum: 09.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Sciencenews.org

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