Frühere First Lady Bettina Wulff

«Mein Glaube gibt mir Gelassenheit»

Bekannt wurde Bettina Wulff 2010 an der Seite des damaligen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff. Dann geriet das Paar immer wieder in die Schlagzeilen. Hier erzählt die PR-Beraterin, wie ihr der Glaube bei Turbulenzen im Leben hilft und was ihr Gott bedeutet.
Bettina Wulff

«Mein Glaube ist einer meiner Kraftquellen, die mich durchs Leben tragen», erzählt Bettina Wulff, die sich selbst als «überzeugte Christin» bezeichnet. Der Glaube an Gott gebe ihr Ruhe, Verlässlichkeit und ein gutes Gefühl, dass die Dinge weitergehen. «In wirklich schweren Situationen hat man natürlich die Familie und beste Freunde, aber letztlich ist man auf sich selbst gestellt. In solchen Momenten habe ich das tiefe Gefühl, dass Gott für mich da ist. Auch dann, wenn ich etwas Falsches getan habe. Das hilft mir sehr.»

Zum Glauben an Gott hat sie schon früh gefunden: «Diese hohe Verbundenheit hat mit dem Konfirmationsunterricht begonnen, den ein sehr engagierter Pastor gestaltet hatte. Wir haben zum Beispiel morgens mit ihm zusammen in der Kirche gefrühstückt. Es gab immer fröhliche Musik, und man durfte im Gottesdienst auch mal aufstehen und klatschen.» Ein andermal sagte Wulff über ihre Beziehung zur evangelischen Kirche: «Ich brauche im Leben einen Platz oder Menschen, die für mich Heimat bedeuten und wo ich mich zu Hause fühlen und so sein kann, wie ich bin.»

Gottvertrauen ist ein Geschenk

Wie der christliche Glaube den Alltag von Bettina Wulff bereichert, erklärt sie so: «Er gibt mir eine innere Gelassenheit. Ich muss vor Aufgaben im Leben keine Angst haben, weil ich mich auf meinen Glauben, der in mir verwurzelt ist, verlassen kann. Das schafft eine bewusstere Wahrnehmung der Welt, nicht getrieben zu sein, sondern ein Stück zur Seite treten zu können, um sich Dinge erst einmal anzuschauen. In dem guten Wissen, dass ich geborgen bin. Hört sich manchmal etwas kitschig an, ist aber ein tiefes Gefühl, was über die Jahre immer mehr gewachsen ist. So eine Art Gottvertrauen ist für mich ein ganz grosses Geschenk im Leben.»

Einen Aha-Effekt im Glauben hatte die dreifache Mutter bei der Geburt ihrer Kinder: «Da habe ich tatsächlich gemerkt, es gibt da irgendwie etwas – Gewalten, die ich nicht mehr beeinflussen kann – und wo ich loslassen muss und das einfach in Gottes Hände gebe. Ich glaube, das hat mich das für das spätere Leben verändert. Es ist eine grössere Dankbarkeit da, es ist das Hören auf kleine, leisere Töne, es lässt mich Dinge im Leben mit anderen Augen sehen.»

Wie der Glaube praktisch wird

Der Glaube an Jesus wird bei Wulffs auch gelebt. Unter anderem setzt sich die PR-Beraterin aktiv für schwangere Frauen und Mädchen in Not ein und berät über ein Sorgentelefon. Aber auch in der Familie spielt Gott eine Rolle. Die frühere First Lady verrät: «Meine Kinder sind es schon gewohnt, dass ich mich in der Kirche und auch für meinen Glauben engagiere. Religion und Glaube sind bei uns auch im Alltag relevant – Beten vor dem Essen, gemeinsam in die Kirche gehen, Lieder singen.» Weiter erzählt sie: «Das gehört zu unserem täglichen Leben dazu. Wir versuchen auch regelmässig, in Kirchen zu gehen, wann immer wir irgendwo in einer Stadt unterwegs sind. Ich bin sozusagen süchtig nach Kirchen! Ich möchte auf jeden Fall jede Kirche sehen, an der ich vorbeikomme, von innen betrachten, wahrnehmen, wie die Menschen sich darin bewegen. Da schaffe ich dann auch wieder einen direkten Kontakt zu meinem Glauben. Und ganz wichtig ist, religiöse Feste zu feiern und sie wirklich zu zelebrieren mit den Menschen, die einem wichtig sind. So ist in der Familie Wulff Gott irgendwie immer dabei.»

Sich im Reformationsjubiläum inspirieren lassen

Jetzt, im Martin Luther-Jahr, ist Bettina Wulff eine der Reformationsbotschafterinnen. Sie findet, von Martin Luther kann man sich auch heute noch inspirieren lassen: «Für mich persönlich ist es vor allen Dingen der Gedanke, selbstverantwortlich im Leben zu sein, bei allem, was ich tue, Dinge zu hinterfragen. Dinge nicht als gottgegeben hinzunehmen, sondern es selber in die Hand zu nehmen. Aber auch zu zeigen: Wenn ich etwas verändern möchte, dann muss ich das eben innerhalb dieses Rahmens tun. Ich kann mich nicht nur darüber beklagen, was mir alles nicht gefällt, und was alles nicht stimmt und nicht gut ist, sondern dann muss ich selber losgehen und es verändern wollen.»

Hier erzählt Bettina Wulff, warum sie Martin Luther inspirierend findet.

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Datum: 13.06.2017
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / chrismon.de

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