Segnen statt Verurteilen

Christliche Autorin Hudson wegen Tochter Katy Perry angefeindet

Die christliche Autorin und Pastorin Mary Hudson ist Mutter von Mega-Star Katy Perry. Sie und ihr Mann Keith bekommen nun von vielen Christen die kalte Schulter gezeigt. Beten statt verurteilen wäre angebracht – und dies nicht nur bei Katy Perry.
Mary Hudson mit Tochter Katy Perry

Mary erinnert sich zurück an ihre Schwangerschaft. Ein Evangelist betete und versicherte: «Dieses Kind wird Grosses für Gott tun.» Und als Katy neun Jahre alt war, prophezeite ein charismatischer Pastor: «Dieses Kind wird vor Königen und Präsidenten stehen.» In jungen Jahren schrieb Katy Worship-Songs und sang Solos in der christlichen Gemeinde.

«Eine Salbung für Lobpreis»

«Ihre Salbung für Lobpreis war unbeschreiblich», erinnert sich Mary. «Die Zuhörer weinten einfach.» Die Kinder der Familie wurden christlich erzogen, sie besuchten zudem eine christliche Schule. Katy wollte Gospel-Sängerin werden, doch das christliche Album, das sie 2001 schrieb, verkaufte sich nicht. Mit 17 zog sie schliesslich nach Hollywood, unterzeichnete einen Plattenvertrag mit einem säkularen Label. 2008 wurde sie über Nacht berühmt durch die Single «I kissed a girl». Mary war am Boden zerstört, als sie sah, in welche Richtung ihre Tochter geht, «ich fühlte mich wie gegen eine Wand gedrückt.»

Die Karriere von Katy ging steil bergauf: Im Alter von nun 32 Jahren verkaufte sie bereits 92 Millionen Alben, das ist mehr als «R.E.M.» (85 Millionen), «Coldplay» (80 Millionen) oder die «Red Hot Chili Peppers» (ebenfalls 80 Millionen). Daneben gab sie Barack Obama ein Privatkonzert und sang in der Halbzeit-Pause des Super Bowl 2015.

«Kämpfe gegen Depressionen»

Den meisten Fans ist bekannt, dass Katy Perry in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen ist. Ihr jüngstes Album, das am 9. Juni erschienen ist, gilt als über-sexualisiert. «Der Teufel versucht mir, die Freude zu rauben», sagt Mary Hudson. «Ich kämpfe manchmal gegen Depressionen.»

Ihre engen Freunde beten mit ihr und neue Freunde bittet sie, sich anzuschliessen und für das Wunder einer Umkehr ihrer Tochter zu beten; zwischenzeitlich schien es, als würde sie sich dem Glauben wieder annähern. Sie glaube, dass sich Eltern von Verlorenen auf andere fokussieren sollen statt auf sich selbst und den eigenen Schmerz. «Durch meine Konferenzen habe ich tausenden Frauen helfen können.» Gleichzeitig sei jedes Meeting innerlich schwierig für sie.

Selbstverständlich lieben die Hudsons ihre Tochter uneingeschränkt. Sie stehen in engem Kontakt mit ihr und telefonieren wegen des Tourplans manchmal mitten in der Nacht mit Katy, die ihrem damaligen Mann verboten hatte, Witze über Jesus zu machen. Nach der Terror-Attacke in Manchester bat Katy um Gebet.

Liebe ist wichtig

Eltern, deren Kinder den Glauben verlassen haben, sollen ihre Kinder nicht richten und nicht wütend auf sie sein, erklärt Mary Hudson. Sie rät zur uneingeschränkter Liebe und Unterstützung. «Nur die Liebe Gottes kann sie zurück bringen.»

Katy Perry wie ihre Eltern werden teilweise verurteilt. Nur allzu oft geschieht generell in unserem Alltag eine Verurteilung, ein Hinten-rum-Reden und Ähnliches – der Beginn einer Abwärtsspirale. Oft ist Beten und Segnen deutlich weniger schnell in unseren Köpfen (und auf den Zungen). Hilfreicher, zukunftsorientierter und in einem positiven Sinn verändernder ist das Einstehen für Personen und Situationen im Gebet.

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Datum: 13.06.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Charisma News

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