Hoffnungszeichen

200 Muslime schützen christliche Kirchen vor Angriff

Über 200 junge Muslime haben über Weihnachten Christen in der Stadt Kaduna in Zentralnigeria vor Angriffen der Boko Haram-Sekte geschützt. Das gab eine der Kirchen jetzt offiziell bekannt.
Mütter in Nigeria verlangen die Rückkehr ihrer entführten Töchter.

Nach den Worten von Pastor Yohanna Buru von der «Christ Evangelical Church» in Kaduna war das die erste gemeinsame Initiative dieser Art in der Stadt. Junge Muslime hätten sich freiwillig gemeldet, seine Kirche zu schützen, nachdem Boko Haram eine Serie von Angriffen und Selbstmordattentaten auf christliche Kirchen in der Region gestartet hatte.

«Ich schätze ihre Liebe und Fürsorge», sagte der Pastor und wies auf die Möglichkeit hin, dass diese verschiedenen Religionen dauerhaft in Frieden und Harmonie miteinander leben könnten. Buru drückte auch die Hoffnung aus, dass diese Initiative an anderen Orten in Nigeria Schule machen würde.

10 Christen bei Weihnachtsfeier getötet

Kaduna liegt im Zentrum Nigerias und war in den letzten Monaten Schauplatz zunehmender Spannungen. So wurden am Samstag Christen bei einer Weihnachtsfeier angegriffen. 10 von ihnen wurden erschossen, wie der Polizeichef des Dorfes Tattaura, Umar Shehu, bestätigte. «Viele weitere» seien verletzt in Spitäler eingeliefert worden. Der Angriff wurde als «Guerilla-Stil» beschrieben. Die Täter konnten entkommen.
Bereits früher im Dezember hatte die Terrorgruppe im Norden des Landes 35 Menschen getötet und danach mindestens 185 Frauen und Kinder auf Lastwagen entführt.

Boko Haram sieht gemässigte Muslime als Verräter an

Die Terroristengruppe Boko Haram wird nach Aussage des nigerianischen Präsidenten Jonathan Goodluck für mehr als 12'000 Todesopfer und über 8'000 Verletzte seit 2009 verantwortlich gemacht. Ihre Führer haben die Absicht erklärt, das Land von Christen zu reinigen, die Demokratie abzuschaffen und sie durch eine islamische Rechtsprechung nach der Scharia zu ersetzen. Sie greift auch gemässigte islamische Gruppen an, die sie als Verräter bezeichnet.

Zum Thema:
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Datum: 02.01.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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