Stürmische Zeiten

Weitere Konsequenzen in der Mars Hill Church

Nach dem «mindestens sechswöchigen» Timeout von Pastor Mark Driscoll hören die Problem für die Mars Hill Church in Seattle (USA) nicht auf. Weitere Pastoren traten zurück, und Filialgemeinden müssen geschlossen werden
Pastor Mark Driscoll

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Die Mars Hill Church in Seattle ist seit Monaten in einer Krise, die vor allem von der Leiterschaft ausgeht. Nachdem ihr Hauptpastor, Mark Driscoll, im letzten Monat einen Rückzug aus dem Dienst von «mindestens 6 Wochen» angekündigt hatte, haben ihn einige seiner Co-Pastoren kurz darauf aufgefordert, ganz zurückzutreten. Sein kontroverser, ruppiger Leitungsstil hatte der Gemeinde viel Kritik eingebracht. Als Gegenreaktion gegen einen jahrelang gepflegten Stil von Druck und Verdächtigungen forderten neun Leiter der Gemeinde nun eine neue Kultur von «grösserer Transparenz und Verbindlichkeit» und erinnerten Driscoll an ein eigenes Wort aus dem Jahre 2006: «Wenn mich jemals in der Geschichte dieser Kirche die Ältesten zur Disziplin ziehen, seid nicht loyal zu mir. Seid loyal zu ihnen und gegenüber Jesus».

Drei Pastoren treten zurück

Anfang September wurde bekannt, dass drei weitere Mars-Hill-Pastoren zurückgetreten sind, nachdem ein vierter bereits am 27. August entlassen worden war, nachdem er den offenen Brief an Mark Driscoll unterzeichnet hatte. Dustin Kensure, früherer Worship-Pastor von Mars Hill, gab in einem offenen Brief über die Motive seines Rücktritts Rechenschaft. «Während die neun Unterzeichner des Briefes von letzter Woche in der Gemeinde von Mars Hill viel Dankbarkeit und Gebet erhielten, wurden wir intern abgewiesen und als 'unreif' diffamiert. Wir wurden angeklagt, Probleme zu schaffen, die wir nicht schufen, sondern nur aufdeckten», hält er fest und verurteilt die «ungesunde, angstgeprägte und selbstschützende Leiterschaftskultur», die durch Driscoll aufgebaut worden sei, zusammen mit «menschengemachten Hierarchiestrukturen».

Drei Gemeinden geschlossen

Mars Hill ist eine Multisite-Church mit mehreren Filialgemeinden im Nordwesten der USA. Am 9. September kündigte die Gemeinde die Schliessung von dreien ihrer Versammlungsorte an. Wie Dave Bruskas, eine der leitenden Ältesten der Kirche, mitteilte, sei eine weitere Gründung in Huntington Beach in Gefahr, wenn die Spenden nicht deutlich zunähmen. Ebenfalls wurde eine geplante Neugründung in Los Angeles auf Eis gelegt.

«Wir befinden uns in einer schwierigeren finanziellen Lage als erwartet», teilte die Leitung mit und fügte hinzu: «Am Ende sind es unsere Leute, nicht unsere Leiter, die bestimmen, wie viel Kirche wir bieten können.» Kurz darauf wurde eine Ergänzung veröffentlicht, in der die Leitung «die Verantwortung für unsere vergangenen Sünden und Fehler auf sich nimmt, die viele veranlasst haben, zu gehen».

Datum: 28.09.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / Christian Today

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