Termine mit Gott

Werner Setz: «Gebet ist Teil meines Alltags»

Werner Setz ist Inhaber eines Architekturbüros mit 16 Angestellten, verheiratet, hat fünf Kinder und zwei Enkelkinder. Der Aargauer Unternehmer wurde bereits sieben Mal mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Sein Leben und alles im Unternehmen sei aus der Stille mit Gott heraus entstanden, sagt Setz.
Werner Setz

Die «Termine mit Gott» sind ihm heilig. Er erzählt zum Bettag 2014 darüber.

Livenet: Werner Setz, Sie sind ein vielbeschäftigter Mann. Wie hat Gebet da noch Platz?
Ja, ein voller Terminkalender ist Tatsache. Für mich ist wichtig, dass das Gebet auch fester Bestandteil meines Terminkalenders ist. So habe ich – als «Morgenmensch» - am frühen Morgen um 6.30 Uhr Zeit dafür reserviert, und mein eigentlicher Arbeitstag beginnt dann um 7.45 Uhr.

Seit wann haben Sie Ihre regelmässigen «Termine mit Gott»?
Ich bin seit rund 40 Jahren mit Gott unterwegs. Geistliche Väter, erfahrene Christen, haben mich von Anfang an gelehrt, solche Zeiten mit Gott ernstzunehmen.

Wie beten Sie normalerweise und was hilft Ihnen dabei?
Als erstes muss ich mich nach dem Aufstehen so bereit machen und frühstücken, wie wenn ich aus dem Haus ginge. Dann wechsle ich ins Wohnzimmer. Ich bete vor allem um den Tisch herumgehend. Auf dem Tisch liegt meist meine Bibel und Schreibmaterial. Wenn ich ein Problem habe, z.B. kraftlos bin, dann suche ich mir eine Bibelstelle, die in die Situation passt (wie Jesaja, Kapitel 40, Verse 29-31). Diese Worte «proklamiere» ich laut. Brauche ich für den Tag oder eine Situation Mut und Zuversicht, dann lese ich Psalm 91. Meistens spreche ich laut – aber es gibt auch Zeiten der Stille, des Hörens.

Der Auf- und Ausbau Ihres Unternehmens brauchte bestimmt viel persönlichen Einsatz, Weitblick und Kraft...
Mein ganzes Leben, mein Unternehmen eingeschlossen, wurde aus dem Gebet und der Stille mit Gott heraus gestaltet. Angefangen mit der Frage, ob ich mich überhaupt selbständig machen solle. Wenn ich in der Bibel lese, erhalte ich oft Antwort auf eine Frage, indem mich ein Text aus der Bibel ganz besonders anspricht. So stiess ich damals an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf zwei Stellen, die sinngemäss dasselbe aussagten: Mose, nimm das neue Land ein! Solche Aussagen prüfe ich jeweils, indem ich mit meiner Frau und damals auch mit «Glaubens-Coachs» darüber spreche. Natürlich ging ich auch Risiken ein. Aber wenn wir einen ersten Schritt tun, der sich dann als richtig bestätigt, folgt ein zweiter und weitere Schritte. So wächst der Mut und das Vertrauen in Gottes Führung. 

Beten Sie auch für den wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens?
Ja, natürlich. Ich bete für die besten Bauherren; für Bauherren, die auch fähig sind, ein angemessenes Honorar zu bezahlen. Mein Stellvertreter und ich beten manchmal sogar auf dem Bauland des Bauherrn für einen guten Ablauf der ganzen Planungs- und Bauarbeiten. Es gibt bei etwa 200 Bauherren nur zwei oder drei, mit welchen ich heute keinen Kontakt mehr haben möchte. Wir waren noch nie in ein Gerichtsverfahren verwickelt und es gab vor 25 Jahren nur einen Fall, wo ich vor den Friedensrichter treten musste.

Gibt es spezifische «Gebetsaufträge», die Gott Ihnen aufs Herz legt?
Solche erlebe ich immer wieder. Wir beten zum Beispiel für unsere Wohn- und Kirchgemeinde Rupperswil und für unsere Kantonshauptstadt Aarau.

Erleben Sie, dass Gebete erhört werden?
Schöne Gebetserhörungen sind immer die, welche Gott durch Erfolg bestätigt. Der Beginn der Selbständigkeit bestätigte sich durch Wachstum, Auszeichnungen (Solarpreise) und nicht zuletzt in erlebtem Frieden bei der Arbeit.

Im privaten Bereich sagte Gott einst zu mir: «Liebe deine Frau!» Obwohl ich meinte, meine Frau ja zu lieben, las ich nach, was die Bibel dazu sagt. So proklamierte ich in der nächsten Zeit jeden Morgen das Lob der Frau aus Kapitel 5, Verse 15-19 im Buch der Sprüche vor unserer Schlafzimmertür. Nach etwa drei Monaten fragte unsere Tochter, was geschehen sei. Ich würde mich meiner Frau gegenüber anders, liebevoller verhalten…

Gibt es auch Dinge, für die Sie seit langem beten, aber noch keine Resultate sichtbar sind?
Eine gute Freundin unserer Familie bekam Krebs. Trotz vielen Gebeten ist diese Freundin gestorben. Ich kann das nicht erklären – aber fest steht: Wir beten weiterhin!

Was empfehlen Sie jemandem mit vollem Terminkalender, um einen Einstieg ins regelmässige Beten zu finden?
Die persönlich beste Zeit herausfinden, ob am Morgen oder am Abend – und diese fest in den Terminplan aufnehmen. Gebet ist Privataudienz bei Gott. Gebet ist Kommunikation mit Gott; also in eigenen Worten mit Gott sprechen wie mit einem Menschen. Hilfreich ist es, das Lesen der Bibel – in einer modernen Übersetzung – in diese Zeit zu integrieren. Weiter ist das Aufschreiben der Gedanken eine Möglichkeit und niemand muss dauernd reden, sondern sich auch einfach hinsetzen, ruhig sein, hinhören. Ich halte immer Notizpapier bereit, um wichtige Gedanken festzuhalten. Ermutigend ist auch, sich mit Menschen zusammenzutun, die regelmässig beten und eine Coaching-Funktion übernehmen. Wenn Gebet Bezug zum Alltag bekommt, wird das Leben interessant und abenteuerlich – und das jeden Tag!

Zur Webseite:
Internationale Vereinigung in Verantwortung (ivcg)

Zum Thema:
«Unser Vater»: Wieso sollte ich zu Gott beten?
Ein treuer Freund: Kaffeetrinken mit Jesus
Gottes Stimme hören: «Bist du das, Gott?»
Botschaften der Hoffnung: «Wenn du keine Worte hast, dann bete»

Datum: 21.09.2014
Autor: Oscar und Claudine Meier
Quelle: Reflexionen

Werbung
Livenet Service
Werbung