Iran: Übersetzung in Persisch

«Die Bibel kommt, egal wie verschlossen das Land ist»

Die iranische Christenheit wächst jährlich um 19,7 Prozent. Das Land mit der weltweit am schnellsten wachsenden Kirche präsentiert nun eine neue Bibelübersetzung: Eine in modernem Persisch.
Im Iran finden immer mehr Menschen zu Jesus und werden getauft.

Hinter der Übersetzung steht «Elam Ministries». Laut dieser christlichen, iranischen Bewegung lebten zum Zeitpunkt der islamischen Revolution 1979 kaum mehr als 500 Christen mit muslimischem Hintergrund im Land. Heute sprechen verschiedene Werke und Beobachter von dem Land, in dem die christliche Gemeinde am schnellsten wächst. «Eine ausgesprochen konservative Schätzung besagt, dass die Zahl der Christen im Iran heute 100'000 beträgt», gibt David Yeghnazar von «Elam Ministries» einen Überblick. «Die generell akzeptierte Schätzung beträgt 370'000 Christen, manche sprechen von 700'000 und einige sogar von mehr als einer Million. «Operation World» spricht von einem jährlichen Wachstum von 19,7 Prozent. Wenn das stimmt, wird der Iran bald eine Million Christen zählen.

Warum die Gemeinde wächst

Für das Wachstum macht Yeghnazar mehrere Gründe geltend. «Die iranische Identität ist nicht im Islam verwurzelt und betreffend der Religion ist das Volk desillusioniert. Durch die Hausgemeinden finden die Menschen Zugang zu christlichen Treffen, ohne dass sie in eine öffentliche Kirche gehen müssen. Neue Christen berichten eifrig von ihrem neuen Glauben und weltweit wird ununterbrochen für den Iran gebetet.»

Der Wunsch nach einer Bibel in moderner, persischer Sprache entstand, als die Kirche brutal verfolgt wurde. 1994 waren drei führende Pastoren ermordet worden, darunter Tateos Michaelian, einer der führenden Bibelübersetzer des Landes. Trotzdem arbeiteten einheimische Pastoren weiter an der Übersetzung. Seine Witwe Juliet und ihr Grosskind waren die ersten, die nun die fertige Ausgabe erhielten.

Bibel nicht aufzuhalten

Die Widmung sei eine klare Botschaft an jene, die Christen verfolgen. Yeghnazar: «2010 sagte der Bürgermeister von Teheran, Christen seien 'abartig'. Christen, welche der Bibel glauben, wurden als kultgleiche Sekte dargestellt.» Und er fügt an: «Bei der Vorstellung der neuen Bibel waren über 500 christliche Leiter in London dabei, darunter der Erzbischof von Cantebury, die vatikanische Botschaft, die Orthodoxe Kirche und viele mehr – der Blick der iranischen Regierung auf die Christen ist nicht korrekt.»

Die weltweite Kirche werde die Bibel immer zu den Menschen bringen, egal wie «verschlossen» ein Land zu sein scheint. «Besser wäre, wenn die iranische Regierung den Christen Freiheit geben und den Bibeldruck in persischer Sprache zulassen würde.»

«Elam Ministries» wurde 1990 von iranischen Gemeindeleitern gegründet, um das Wachstum der Kirche im Iran zu fördern.

Datum: 29.09.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Assist News

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