Worshipper Dän Zeltner

«Musik ist etwas Menschliches und Göttliches zugleich»

Durch Musik finden wir Zugang zu unseren Gefühlen. Sie wirkt sich auf unser ganzes Menschsein aus, bringt uns mit anderen zusammen und schafft Harmonie. Musik ist etwas Menschliches und Göttliches zugleich, sagt der Pastor und Songwriter Dän Zeltner.
Dän Zeltner, Lobpreismusiker mit Leib und Seele
Dän Zeltner

Jesus.ch-Print: Dän Zeltner, weshalb pfeifen oder singen wir unter der Dusche, beim Kochen oder Autofahren?
Dän Zeltner: Das Interessante daran ist, dass wir in diesen Situationen mit etwas beschäftigt sind. Aus dem Stand heraus singen oder pfeifen wir im Alltag selten bis nie. Ich sehe es als ein Ausdruck von Zufriedenheit. Unter der Dusche läuft uns warmes Wasser über den Rücken, wir fühlen uns wohl, sind erfüllt. Es ist als würden wir überfliessen. Unser Singen oder Pfeifen zeugt von Lebensfreude. Wenn wir traurig sind oder in schwierigen Zeiten, sind wir eher leise oder stumm.

Was bewirkt Musik ins uns?
Musik schafft es wie nichts anderes, Körper, Seele und Geist – alles, was uns als Menschen ausmacht – zu verbinden und zu vereinen. Sie ist eine Kunstform, die uns in unserer Gefühlswelt abholt. Das ist in allen Kulturen aller Kontinente seit jeher so. Ob es um Liebe oder Leid geht, auch das Spirituelle gehört dazu. Musik ist etwas Menschliches und Göttliches zugleich. Sie hat die Kraft, uns aus der menschlichen Ebene herauszuheben und mit Gott zu verbinden. Sie kommt vom Himmel her. Und dieser ist gemäss Berichten der Bibel voll von Musik.

Was sagt die Bibel zum Thema?
Mir fällt Psalm 33 ein, der wie folgt beginnt: «Jubelt über den Herrn, alle, die ihr zu ihm gehört! Lobt ihn, ihr Aufrichtigen, denn das ist eure schönste Aufgabe! Preist den Herrn auf der Laute und spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe! Singt ihm ein neues Lied und jubelt ihm zu! Schlagt in die Saiten, so gut ihr könnt!» Gott möchte, dass wir durch Musik und Gesang ausdrücken, was er uns bedeutet. Im zweiten Buch der Chronik, Kapitel 5, wo es um die Einweihung des Tempels geht, ist die Rede von 120 Priestern, die gleichzeitig Trompete spielen. Es habe geklungen wie «ein Mann». Wenn wir gemeinsam singen und musizieren, dann stimmen wir in Rhythmus, Melodie und Inhalt überein.

Manchen Leuten hilft ein Lied, Gefühle auszudrücken. Erleben Sie das als Musiker auch?
Absolut! Ich bin selber auch Songwriter. Ein eigenes Lied in Worte fassen zu können, ist jedes Mal ein Wunder und Geschenk. Genauso die Begegnungen mit Menschen, die von meinen Liedern berührt wurden. Sei es Tod, Krankheit, Depression, Mobbing oder Arbeitslosigkeit – meine Texte und Musik haben sie in ihrem Schmerz abgeholt. Sie konnten wieder Glauben schöpfen, dass Schmerz und Leid nicht das letzte Wort haben. Sie fanden wieder Zuversicht.

Ein Leben ohne Musik wäre für Sie…
…wie in China zu leben, ohne ein Wort Chinesisch sprechen zu können. Musik ist mein Mittel, mich auszudrücken. Fehlt sie mir, wäre ich verloren.

Dän Zeltner (36), verheiratet, vier Kinder, ist Pastor in der Equippers Friedenskirche in Zürich und Leiter der Worship Acadamy.

Dieses Interview stammt aus der Verteilzeitung Jesus.ch-Print. Hier können Sie es bestellen oder herunterladen.

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Datum: 29.11.2017
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch-Print Nr. 44

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