Gottesdienste der anderen Art

Wenn Kirche in die Szene-Clubs einzieht

Längst ist die «Kirche im Club» über Würzburgs Grenzen hinaus bekannt. Und das Beste: Neben dem anhaltend positiven Medienecho und den wachsenden Besucherzahlen erreicht sie offensichtlich ihr Ziel und zwar Menschen, die eigentlich nichts mit Religion anfangen können.
Gottesdienst zwischen Bar und Bühne, bei dem die Predigten Herz und Verstand der Zuhörer erreichen.

Vor zwei Jahren kamen die Würzburger Studenten Daniel Wild, Ralf Aumann und einige andere auf die – zugegeben nicht neue – Idee, nicht zu warten, bis interessierte junge Leute zu ihnen kommen würden. Sie engagierten sich bereits bei der überkonfessionellen Studentenbewegung Campus für Christus, doch sie wollten mehr als «normale» Studentenarbeit. Lieber wollten sie dahin gehen, wo diese Leute sind, in die Kneipen, in die Szene, in die Clubs. Daniel Wild: «Ich bin ein großer Fan davon, Menschen zu zeigen, dass Gott existent ist.» Und jetzt kommt das Revolutionäre: Sie haben nicht nur darüber nachgedacht und diskutiert, sie haben es einfach gemacht. So entstand KiC – Kirche im Club.

Sie fragten im «Omnibus», einer Musikkneipe, an und waren dort willkommen. Einmal monatlich fand nun ein Gottesdienst in der Bar statt. Das Konzept aus Live-Musik («die manchmal laut, meistens Rock‘n Roll, aber immer leidenschaftlich ist»), Drinks und Predigten, die die Balance zwischen emotional und intellektuell schafften, ging auf. So bekam Kirche im Club schnell ein Problem. Das schönste Problem, dass man mit Gottesdiensten bekommen kann: Der Platz reichte hinten und vorne nicht.

Die Location wechselte, der Inhalt blieb. Und es kamen immer mehr Besucher. Als regelmäßig über 200 Leute da waren, fragte die Campus-Gruppe bei der Würzburger «Posthalle» an, einer Konzerthalle und der Adresse für Livemusik. Mit leichtem Herzklopfen stellte das Aufbauteam am ersten Abend dort 350 Stühle auf. Und als die alle besetzt waren, brachten sie noch einmal 150 Stühle dazu. «Wir wollen einen Raum schaffen, wo die Leute, die mit Glauben nichts am Hut haben, auf eine ganz sanfte Art und Weise damit in Kontakt kommen können», unterstreicht Initiator Daniel Wild. Sie kommen tatsächlich – und sie kommen in Kontakt. Ungefähr 80 Prozent der Besucher sind Neugierige, Interessenten, Eingeladene, denen zwischen Bar und Konzert vermittelt wird: «Vielleicht hast du kein Interesse an Gott, aber Achtung – Gott hat Interesse an dir!» Die ersten Besucher haben dieses Angebot von Jesus bereits angenommen, und etliche mehr haben für sich beten lassen.

Zwischen Corvus Corax, Atze Schröder und anderen Liveprogrammen finden auch die nächsten Termine von Kirche im Club ihren Platz. «Es steht nirgendwo in der Bibel, wie ein Gottesdienst aussehen soll, wie eine Kirche aussehen soll», stellt Daniel Wild klar. «Unser Ziel ist es einfach, Leuten zu zeigen, dass Gott anders ist, als der, den sie kennen.» Man darf gespannt sein, was Gott in Würzburg noch vorhat…

Datum: 10.01.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung