FTA Giessen sucht staatliche Anerkennung

FTA

Die Freie Theologische Akademie (FTA) in Giessen ersucht um die staatliche Anerkennung als private Hochschule. Im April 2004 hat die FTA den entsprechenden Antrag an das hessische Wissenschaftsministerium in Wiesbaden und an die Zentrale Evaluierungs- und Akkreditierungsagentur in Hannover gesandt.

Mit Statements von führenden Vertretern der Evangelikalen und einer Unterschriftenaktion im christlichen Jugendmagazin „dran“ unterstreicht die FTA die Wichtigkeit ihres Vorhabens. „Unserer Gesellschaft sind die geistigen und geistlichen Fundamente abhanden gekommen. Das christliche Zeugnis wird in der Öffentlichkeit nur noch selten wahrgenommen.“

Damit dies im Land Luthers anders wird und Christen die lebensverändernde Kraft des Evangeliums wieder vermehrt zur Geltung bringen können, soll die evangelikale Schule als Hochschule anerkannt werden. Wenn bekennende Christen auf diesem Niveau ausgebildet würden – im deutschen Sprachraum hat allein die STH Basel den Hochschulstatus –, könnten sie wirksamer zur Erneuerung der Gesellschaft beitragen.

Viele christliche Gruppen hätten darum so wenig Einfluss, schreibt die FTA, weil sie „der Ausbildung zu wenig Aufmerksamkeit schenken“. Mit den Unterschriften will die Akademie den staatlichen Stellen beweisen, dass ihr Ersuchen breit abgestützt ist.

Im FTA-Flyer unterstützt der Gemeindepastor Dr. Stefan Jung, der zum Präsidium des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) gehört, das Vorhaben. Er habe als Student an der FTA eine „solide Ausbildung“ erhalten habe, die „ein wertvolles Fundament“ für seine Arbeit als Pastor gelegt habe. ERF-Direktor Jürgen Werth wünscht dem Land „theologisch fundierte Meinungsmacher“, Andreas Wenzel vom Jugendmissionswerk „Wort des Lebens“ eine Schule, die Jugendlichen tragfähige Werte vermittelt.

Pfr. Burghard Affeld von der Bodelschwingh-Studienstiftung meint, dass „der kirchliche Pluralismus und das Zusammenwachsen Europas eine bibeltreue Theologenausbildung wie die FTA fordern“. Und der weltbekannte Neutestamentler I. Howard Marshall (Aberdeen) unterstreicht die hochschulwürdige Qualität des Lehrkörpers.

Der FTA-Rektor Prof. Dr. Helge Stadelmann sieht „reale Chancen“ für einen positiven Bescheid aus Wiesbaden. Die FTA könne auf eine 30-jährige Erfahrung zurück blicken. In dieser Zeit habe sie über 500 Theologen aus mehr als 40 Ländern ausgebildet.

Hessen hat seit dem Jahr 2000 ein neues Hochschulgesetz. Stadelmann sieht den Zeitpunkt für den Antrag als günstig an: „Privates Engagement im Hochschulbereich ist angesichts knapper Mittel grundsätzlich nicht unwillkommen.“ Die Politik wolle kürzere Studiengänge zum Bachelor und zum Magister. „um von den exorbitant langen deutschen Studienzeiten herunter zu kommen“.

Datum: 21.06.2004
Autor: Peter Schmid

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