Flüchtlinge werden Christen

Ein Phänomen – auch in der Schweiz

Insbesondere Freikirchen berichten über zunehmendes Interesse von muslimischen Flüchtlingen am christlichen Glauben. «20 Minuten» berichtete am 9. August 2016 ausführlich und sachlich darüber.
Screenshot von Artikel in «20 Minuten»
Kathrin Anliker

Zwar fehlen die Zahlen. Doch auch in der Schweiz nehmen zunehmend muslimische Flüchtlinge den christlichen Glauben an. Dies, weil sie vom Islam enttäuscht sind, oder weil sie von besonderen Erfahrungen berichten, insbesondere von Träumen, in denen ihnen Jesus Christus begegnete.

Das Portal «20 Minuten» beruft sich in seinem Bericht vom 9. August 2016 vor allem auf Auskünfte der Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR). Vor allem Afghanen und Kurden hätten christliche Gemeinden in den letzten Monaten verstärkt aufgesucht, so die Koordinatorin Kathrin Anliker gegenüber 20 Minuten. Darunter seien wohl auch einige, die zuvor im Heimatland ihren Glauben versteckt gelebt hätten. Dass eher Freikirchen zu den Anlaufstellen für diese Menschen gehören, sei laut Philippe Dätwyler, Infobeauftragter der reformierte Landeskirche Zürich, wohl darauf zurückzuführen, dass dort eine Verbindlichkeit und familiäre Atmosphäre herrsche, die es in landeskirchlichen Gemeinden oft nicht gibt.

Laufend kommen Flüchtlinge ...

«20 Minuten» nennt ein Beispiel: In Zürich betreibt etwa die Freie Evangelische Gemeinde (FEG) eigene Gottesdienste für Iraner und Afghanen, die von einem persischen Pastor geleitet werden. Laut Armin Mauerhofer, Pfarrer der FEG, nehmen jeweils 60 Leute an den Gottesdiensten teil. «Laufend kommen Flüchtlinge, die der Gemeinschaft beitreten wollen», sagt Mauerhofer. Er ist überzeugt, dass die Freikirchen den Asylsuchenden den christlichen Glauben näherbringen sollten. Dazu lässt er seine eigenen Predigten auf Persisch übersetzen.

Laut Kathrin Anliker können die Motive für den Glaubenswechsel durchaus verschieden sein. Es gebe erstens Flüchtlinge, die ehrlich und aus persönlicher Überzeugung Christen werden. Zweitens beobachtet sie Fälle, in denen sich Flüchtlinge für die Kirche interessieren, um Hilfe oder Zugang zur Gesellschaft zu erhalten. Es seien auch Einzelfälle bekannt, in denen Flüchtlinge die Illusion hätten, mit einem Übertritt zum Christentum bessere Chancen im Asylverfahren zu haben.

Echtheit des Glaubens prüfen

Die Asylbehörden neigen dazu, vor allem den dritten Grund anzunehmen, wie aus anderen Quellen hervorgeht. Laut Anliker sind das aber die Ausnahmen. Trotzdem rät sie dazu, die Echtheit der Bekehrungen zu prüfen und die Menschen längere Zeit zu beobachten, bis sie eine Taufe vornehmen. Andererseits können Flüchtlinge, die den christlichen Glauben angenommen haben, in Asylunterkünften, die vor allem von Muslimen bewohnt werden, Probleme bekommen, da sie als vom wahren Glauben Abgefallene gelten. Philippe Dätwyler rät daher in «20 Minuten» dazu, die Bekehrungswilligen auf diese Gefahren hinzuweisen.

Glaubens- und Meinungsfreiheit

Hier stellt sich allerdings die Frage, ob nicht die Asylbehörden muslimische Flüchtlinge besser darüber aufklären sollten, dass in unserer Gesellschaft die Glaubens- und Meinungsäusserungsfreiheit einen sehr hohen Wert hat und dass deren Verletzung Konsequenzen haben kann.

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Datum: 10.08.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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