Tibeter

Dalai Lama kündigt Rückzug als politischer Führer an

Der Dalai Lama will sich als politischer Führer der Exiltibeter zurückziehen. Sein Büro im nordindischen Dharamsala veröffentlichte am Donnerstag eine entsprechende Erklärung. «Die Tibeter brauchen einen von ihnen frei gewählten Führer, an den ich meine Macht abtreten kann», heisst es darin. «Nun ist ganz klar die Zeit gekommen, diesen Schritt zu vollziehen».
Dalai Lama

Der 75-jährige buddhistische Mönch, der in westlichen Ländern als überragender Weisheitslehrer verehrt wird, hatte bereits seit längerem seinen Rückzug aus der Politik angedeutet. Wegen seiner politisch-religiösen Doppelrolle als König und Verkörperung tibetischer Gottheiten ist dies eine komplexe Angelegenheit.

Die als exiltibetisches Parlament bezeichnete Versammlung in Dharamsala hat am Montag über den Wunsch des Dalai Lama debattiert. Der Leiter der «Exilregierung», Samdhong Rinpoche, hatte zuvor bereits zum Ausdruck gebracht, dass der Abgang des Dalai Lama schwere Probleme schafft. «Ohne den Dalai Lama werden wir, die Exilregierung, in den Augen der Tibeter keine Legitimität haben.» Die Entscheidung des Oberhaupts komme zu früh.

Mehr zum Rücktritt des Dalai Lama:
Hintergrundinformationen in englischer Sprache

Buchhinweis:
Bruno Waldvogel: Das Lächeln des Dalai Lama

Datum: 15.03.2011
Quelle: Livenet / epd

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