IS-Bumerang

Muslime wenden sich vom Islam ab

Durch die Gewalt des Islamischen Staates (IS) hinterfragen immer mehr Muslime den Islam. Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz finden Menschen aus dem Nahen Osten im Christentum eine neue Heimat.
Muslime im deutschsprachigen Europa.

Viele Muslime stören sich am Zwang, der von den Extremisten ausgeht. Manche treten zum Christentum über, weil sie darin Frieden, Annahme und Heilsgewissheit finden. Das beobachten unter anderem Gemeindeleiter in der Schweiz. Immer wieder begegnen ihnen Muslime, die aufgrund der Gewalt von Extremisten fliehen müssen und in der Schweiz nach mehr Informationen über den christlichen Glauben suchen. Mehrere arabischsprachige Gemeinden bestehen bereits in der Eidgenossenschaft.

Laut der «NZZ» ist ein gleiches Bild auch in Deutschland zu beobachten. Die Zeitung berichtet, dass in der Gemeinde von Gottfried Martens in Berlin in den letzten Jahren 600 muslimische Flüchtlinge getauft worden sind (Livenet berichtete). In Deutschland konvertierten pro Jahr 3'500 Muslime zum christlichen Glauben.

Viele Kurden treten über

Laut «MEOS» kommen derzeit zahlreiche Kurden zum christlichen Glauben. Diese Minderheit steht seit Jahren im Nahen Osten unter erheblichem Druck – seitens anderer Muslime. Die NZZ zitiert einen Kurden, der seit zwei Jahren in der Schweiz lebt: «Ich fühle mich vom Islam verraten.» Sie seien die einzigen, die gegen den IS kämpften und würden dennoch von anderen Muslimen «als zweite Juden» beschimpft.

Bei Asylsuchenden in der Schweiz wie in Deutschland wird geprüft, ob das Konvertieren echt ist oder nur wegen der Aufenthaltsbewilligung geschieht. Gezeigt hat sich, dass die Mehrheit, die sich taufen lässt, nicht nur eine Vorgeschichte mit dem Christentum hat, sondern auch später aktiv am christlichen Gemeindeleben teilnimmt.

Andere Menschen wurden bereits in der Heimat Christen und fliehen aufgrund des Drucks, der in der Heimat herrscht. Die Taufe holen sie dann im Westen nach.

Touristen fragen nach Bibeln

Zu sehen ist das Interesse überdies bei Informations-Einsätzen wie beispielsweise in Interlaken (Livenet berichtete). Seit mehreren Jahren bieten Christen muslimischen Touristen Wissen über die Bibel aus erster Hand. Das Interesse daran ist sehr gross, weil es in der Heimat teilweise noch nicht zugänglich ist. Und da im Nahen Osten gern über Religion gesprochen wird, sind Gespräche mit Kennern der Bibel – die der Koran zu lesen empfiehlt – sehr willkommen. Öfter werden die Einsatzteilnehmer sogar von Touristen gefragt, ob sie eine Bibel bekommen dürften.

Suchende Flüchtlinge in Camps

Immer wieder ist zu vernehmen, dass Menschen in Flüchtlingslagern zu Christus finden. Manche, die vor dem IS geflohen sind, bitten um Bibeln. Denn sie erfahren, dass sie von Glaubensbrüdern im Namen ihrer eigenen Religion an Leib und Leben bedroht werden, während ihnen Christen beistehen.

Zum Thema:

Datum: 31.07.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / NZZ

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