Unser unkorrigiertes Denken, beeinflusst von der Blindheit unserer natürlichen Herzen und der aufdringlichen Allgegenwart der sichtbaren Dinge, neigt dazu, einen Unterschied zwischen dem Geistlichen und dem Realen herzustellen; wo doch in Wirklichkeit ein solcher Unterschied nicht besteht. Die Gegensätze liegen an anderer Stelle: zwischen dem Realen und dem Eingebildeten, zwischen dem Geistlichen und dem Materiellen, zwischen dem Zeitlichen und dem Ewigen; aber nicht zwischen dem Geistlichen und dem Realen, niemals! Würden wir uns in die Regionen des Lichtes und der Kraft erheben, in die wir gelangen, wenn wir uns schlicht auf die Schriften der Wahrheit verlassen, so würde die üble Haltung, das Geistliche zu übersehen, sofort verschwinden. Unsere Interessen würden vom Sichtbaren auf das Unsichtbare umgestellt. Denn die grosse Realität ist Gott! "Wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird." Dies ist die Grundlage des Glaubenslebens. Von da aus können wir zu unbegrenzten Höhen aufsteigen. "Ihr glaubt an Gott", sagte unser Herr Jesus Christus, "glaubt auch an mich." Ohne das Erste kann es kein Zweites geben. Gott und die geistliche Welt sind real. Wir können uns auf sie mit mehr Sicherheit verlassen als auf die uns bekannte Welt rings um uns her!
Datum: 19.05.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild