DAS HERR UND DIENER PRINZIP

Von Randal Walti Es wird Sie vielleicht erstaunen, dass trotz allen Lobes für“bottom-up“ Führungsstrategien (Leitung von unten nach oben), die in manchen sehr erfolgreichen Unternehmen in den 80iger Jahren angewandt wurden, weiterhin die  traditionelle, hierarchische Managementstrategie von oben nach unten in den meisten amerikanischen Firmen praktiziert wird. Zahlreiche Management- und Führungsgurus haben vernichtende Kritik an dieser „top-down“ Hierarchie (von oben nach unten) geübt, aber es hat sich nicht viel geändert. Es erscheint klar, dass die Praxis aus der Vergangenheit, in der Prozesse manipuliert werden, um Kosten- und Gewinnziele zu erreichen, in der man von oben Vorgehensweisen diktiert und Informationen kontrolliert, durch „bottum-up“ Prinzipien ersetzt werden muss. Warum ist es so schwer zu verstehen, dass Menschen wichtiger als Zahlen sind? Dass die Arbeitsmoral sich grundsätzlich verbessert, wenn wir unsere Angestellten und Kunden so behandeln, wie wir es selber gerne hätten. Und dass damit auch die Produktion steigt und das Geschäft richtig losgeht? Dass unser Kapital die Mitarbeiter sind, die die akkurateste Information über Bedürfnisse der Firma und der Kunden haben, weil sie am nächsten am Geschehen sind? Wundert es Sie, dass das Wort „Leiterschaft“ nur sechs Mal in der gesamten Bibel vorkommt, während „Diener“ allein im ersten Buch Mose im Alten Testament bereits 45 Mal erscheint? Das Wort „Diener“ im Alten und Neuen Testament (so sollten sich CEOs, Besitzer und Geschäftsführer, die Jesus nachfolgen, betrachten) ähnelt der Vorstellung der „under-rowers“ (unteren Ruderern) aus vergangenen Zeiten. Um  Tod durch Hitze zu vermeiden, wurden Metalldecks auf den Schiffen eingezogen, unter denen die Sklaven der oberen und mittleren Ebenen rudern konnten. Die Sklaven der untersten Reihe, die ihre Plätze nicht verlassen konnten, bekamen den ganzen Dreck von oben ab. Das ist kein ansprechendes Bild, aber es zeigt die Demut und Selbstlosigkeit eines wahren Dieners. Diejenigen, die dem höchsten Gott dienen, wie Jesus es formulierte, verstehen dass sie nicht in die Firma gehen, um sich bedienen zu lassen – sondern um zu dienen, egal welche unangenehmen Aufgaben anstehen. Ironischerweise sind es solche Führungskräfte, die das volle Vertrauen und große Treue ihrer Mitarbeiter genießen. Hier einige Gedanken aus der Bibel zum Thema Dienen – und Führen: Dienen ist mehr als Größe.

„Wer groß sein will, der soll den anderen dienen, und wer der Erste sein will, der soll sich allen unterordnen.“ (Markus 10, 43 – 44).

Führen heißt, andere an erste Stelle setzen. „Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen.“ (Römer 12, 10). „Denkt bei dem, was ihr tut, nicht nur an euch. Denkt vor allem an die anderen und daran, was für sie gut ist.“ (1. Korinther 10, 24).

Bescheidenheit ist die wichtigste Führungseigenschaft. „Wer unter euch groß sein will, der soll allen anderen dienen. Alle, die sich selbst ehren, werden gedemütigt werden. Wer sich aber selbst erniedrigt, wird geehrt werden. “  (Matthäus 23, 11 – 12). „ Lieber bescheiden und arm sein als Beute teilen mit den Hochmütigen!” (Sprüche 16, 19).

Die besten Führungskräfte erkennen Gaben und Fähigkeiten – die eigenen und die der anderen. „Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt…Wer andere ermutigen kann, der nutze diese Gabe. Wer beauftragt ist, die Armen zu versorgen, soll das gerecht und unparteiisch tun. Wer eine Gemeinde zu leiten hat, der setze sich ganz für sie ein.“ (Römer 12, 6 – 8).

Datum: 23.01.2012

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