Zum Dank-, Buss- und Bettag

Busse ist anders als du denkst

Dank- und Bettag. Okay, meinetwegen. Aber Busstag? Da denkt man an Bussgeld, Strafe abbüssen, Bussübungen und dergleichen.
Beten
Man spricht zum Beispiel beim Schmetterling von einer Metamorphose, wenn er sich von der Raupe zum Schmetterling gewandelt hat. Welch erstaunliche Veränderung!

Wann hast du die letzte Busse bezahlt? Tat weh, nicht wahr? Bei Busse denkt man auch oft an ein schlechtes Gewissen oder kriegt grad eins. Ich sollte eigentlich… Und wohlmeinende Christen sagen, man könne gar nicht genug Busse tun. Also: Streng dich an, gehe in dich, lass das Rauchen, friss nicht so viel, sei brav, bekenne deine Sünden! Je mehr, desto besser!

Mühsame Leistung

Busse ist für viele etwas Schweres und Dunkles. Eine mühsame Leistung. Etwas, das ich tun muss, damit wieder alles gut wird, damit Gott wieder gnädig gestimmt wird.

Vielleicht ist das nicht so ganz falsch, aber extrem einseitig. Busse ist mehr. Ist schöner, ist heller. Busse ist grossartig! Als die ersten Christen, die ja ganz aus dem Judentum kamen, hörten, dass sich ein römischer Hauptmann mit seinem ganzen Haushalt ihrem geliebten Herrn Jesus Christus zugewandt hatte und mit übersprudelnder Freude erfüllt worden war, waren sie zunächst etwas betupft, weil es sich um keinen Juden handelte. Dann aber «…beruhigten sie sich und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott also auch den Nationen die Busse gegeben zum Leben.» (Die Bibel, Apostelgeschichte, Kapitel 11, Vers 17)

Hören wir genau hin: Busse, wie Gott sie sich gedacht hat,

  • wird von ihm gegeben
  • und führt zum Leben.

Sie wird also von Gott geschenkt, ist eine seiner kostbaren Gaben an die Menschen und – sie führt zum Leben. Damit ist das sinnvolle, erfüllte, lohnende, fruchtbare, gesegnete irdische Leben gemeint, das in der Ewigkeit in Gottes sichtbarer Herrlichkeit seine noch bessere Fortsetzung findet. Busse ist die mittlerweile in unserem Sprachraum ungünstig gewordene Übersetzung des griechischen Wortes Metanoia, das soviel wie «Sinnesänderung» oder «Sinneswandel» bedeutet. Klingt doch schon ganz anders, oder?

Erstaunliche Veränderung

Das Wort Metanoia erinnert uns an das Wort Metamorphose. Bei Metamorphose geht es nicht um Sinneswandel, sondern um Gestaltwandel. Man spricht zum Beispiel beim Schmetterling von einer Metamorphose, wenn er sich von der Raupe zum Schmetterling gewandelt hat. Welch erstaunliche Veränderung!

So wie sich nun beim Schmetterling die Gestalt verwandelt, verwandelt sich beim Menschen, der Metanoia erlebt, der Sinn, die Gesinnung. Mit «Sinn» ist aber mehr gemeint als nur eine Meinung über irgendetwas. Sinnesänderung nach den frühen christlichen Zeugnissen ist weit mehr als nur irgendeine Entscheidung zurückzunehmen, die man fälschlicherweise getroffen hat.

Innerste Schaltzentrale

Sinn – das ist so etwas wie die innerste Schaltzentrale meines Lebens, das Machtzentrum, das «Rathaus». Sinn – das ist Bern, Berlin, Paris, Washington, Moskau. Dort wird die eigentliche Politik gemacht, dort entstehen die Gesetze und Prinzipien meines Lebens, dort wird regiert, befohlen, veranlasst, bestraft und belohnt. Was dort geschieht, wirkt sich auf mein ganzes Leben aus. Sinn – das ist die Zusammenfassung und Verdichtung meiner tiefsten Überzeugungen, meiner Lebensziele, meiner Grundeinstellungen Gott und dem Leben gegenüber.

Im Normalfall verteidigen wir diese innere Festung mit Zähnen und Klauen, wir wollen uns von niemand so ins Leben reden lassen, wir wollen auf jeden Fall unsere eigenen Herren bleiben – egal, wie chaotisch es im «Lande» aussieht. Aber Gott liebt uns zu sehr, um nicht vorbeizuschauen. So kommt es immer wieder vor, dass er bei Menschen vor dieser innersten Tür steht. Achtung, es kann jeden treffen. Vor dieser sorgfältigst gesicherten Schalt- und Machtzentrale. Gott fragt, ob er hereinkommen darf. Um zu übernehmen. Nicht, indem er uns ausschaltet, sondern unser Chef wird; wir bleiben im Team. Wenn wir die Tür öffnen und ihn hereinlassen das können wir und das nimmt uns Gott nicht ab , tritt er ein. Das Entscheidende, das wirklich Verwandelnde kommt von ihm. Er beginnt zu wirken, zu handeln, zu regieren, zu verwandeln. Ein lebenslanger Prozess, nicht immer einfach.

Die Verwandlung

Aber das Ergebnis ist: Verwandlung. Sie beginnt in dem Moment, wo Gott eintritt in seinem Sohn Jesus Christus. Das ist Sinnesänderung. Das ist wahre Busse. Sie findet dann eine Fortsetzung in vielen kleinen Bussaktionen. Diese bestehen einfach darin, auf Gott zu hören und ihm Raum zu geben, Handlungsfreiheit zu gewähren. Und dort, wo es nötig ist, in einem Quartier unseres Lebens mal etwas abzureissen oder zu entfernen, bleibt keine öde Wüste. Es wird Neues gebaut. Neue Liebe, neuer Frieden, neue Weisheit. Verwandlung.

Diese Art von Busse brauchen wir. Eine Busse, die tief genug geht, die von Gott geschenkt wird, indem er selber kommt, und die zu einem verwandelten Leben führt, welches nicht mehr endet. Seien wir offen und bereit, damit wir Gott nicht verpassen, wenn er vor unserem Burgtor steht!

Datum: 15.09.2013
Autor: Jens Kaldewey
Quelle: Jesus.ch

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