Ehrung per Briefmarke

Vatikan gibt Reformations-Briefmarke heraus

Der Vatikan hat anlässlich des 500. Reformationsjubiläums eine Briefmarke mit Martin Luther und Philipp Melanchthon herausgegeben. Für das Motiv auf der Ein-Euro-Marke wählte das vatikanische Münz- und Briefmarkenamt das Bild über dem Thesen-Portal der Schlosskirche von Wittenberg.
Der Vatikan hat anlässlich des Reformationsjubiläums diese Briefmarke herausgegeben.

Darauf sind die Reformatoren Luther und Melanchthon zu sehen, die zu beiden Seiten des gekreuzigten Christus kniend beten. Luther hält eine deutsche Bibel und Melanchthon das Augsburger Bekenntnis in Händen.

Thesenanschlag vom 31.10.1517

1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.

Der Thesenanschlag ist auf vielen Darstellungen zu sehen und wurde bis in unser Jahrhundert hinein als Tatsache anerkannt. Es ist ein Vorgang, der – wie kaum ein anderer – zum Symbol der Reformation geworden ist.

Thesenanschlag teils in Zweifel gezogen

Doch trat 1961 der katholische Lutherforscher Erwin Iserloh mit der Behauptung an die Öffentlichkeit, der Thesenanschlag gehöre in das Reich der Legende. Die angeführten Fakten sind aber durchaus einleuchtend.

Zum einen stammt die erste schriftliche Darstellung dieses Ereignisses von Philipp Melanchton, der jedoch kein Augenzeuge gewesen sein konnte, da er erst 1518 als Professor an die Wittenberger Universität berufen wurde. Auch erscheint diese Darstellung erst nach dem Tode Luthers; von ihm selbst ist also kein Kommentar zum Anschlag überliefert. Schliesslich gab es in Wittenberg keine öffentliche Disputation der Thesen und es konnte auch (noch) kein Urdruck der Thesen gefunden werden.

Gesicherte Fakten

Sicher ist: Luther schrieb am 31.10.1517 Briefe an seine Vorgesetzten, in denen er die Praxis des Ablasshandels anprangerte und an die Behebung der Missstände mahnte. Den Briefen legte er 95 Thesen bei, die als Grundlage für eine Disputation über das Thema dienen sollten.

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Datum: 04.12.2017
Autor: Willy Gautschi
Quelle: Livenet / luther.de / evangelisch.de / epd

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