Gebet und Politik

Das Vaterunser behält seinen Platz im australischen Parlament

Wenn die 150 Abgeordneten des australischen Parlaments in Canberra zusammentreffen, dann falten sie erst einmal ihre Hände und beten das Vaterunser. Das bleibt auch so. Wie der «Sydney Morning Herald» berichtete, wurde diese Gepflogenheit gerade wieder durch die zweite Parlamentskammer, den australischen Senat, bestätigt.
Bibelgruppe

Einige Abgeordnete des australischen Parlaments hatten sich dafür ausgesprochen, das gemeinsame Beten des Vaterunsers vor jeder Sitzung in ein multireligiöses Modell abzuwandeln, wobei das Vaterunser ein Bestandteil bleiben könnte, andere hatten für «eine Minute der Besinnung» votiert, weil Religion eine private Angelegenheit sei.

Die konservative Regierungskoalition aus Liberaler und Nationaler Partei sprach sich allerdings gegen die Abschaffung des gemeinsam gesprochenen Gebets aus. Sie unterstrich, dass das seit 1901 vor jeder Parlamentssitzung gebetete Vaterunser «Teil des kulturellen Erbes Australiens» sei. Der Journalist und christliche Lobbyist Lyle Shelton freute sich über die Entscheidung und begründete: «Der den westlichen Zivilisationen zugrundeliegende christliche Ethos hat freie und wohlhabende Gesellschaften hervorgebracht, einschließlich unserer liberalen Demokratie.»

Auch in anderen Parlamenten der westlichen Welt hat das christliche Gebet seinen Platz. In der Schweizer Bundesversammlung treffen sich Christen verschiedener Glaubensrichtungen und politischer Zugehörigkeit genauso wie im Deutschen Bundestag wöchentlich zum gemeinsamen Gebet. Als Mitglied des Berliner Gebetsfrühstücks unterstreicht Anette Hübinger (CDU) die Wichtigkeit dieses Treffens: «Häufig beschäftigen die Abgeordneten dabei Fragen nach der Werteorientierung in persönlichen Situationen oder bei politischen Entscheidungen. Dabei nehmen sie die Präambel des Grundgesetzes wörtlich. Dort steht: in Verantwortung vor Gott und den Menschen.»

Datum: 17.02.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Kipa / Sidney Morning

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