Andreas «Boppi» Boppart

«Der Heilige Geist in dir ist Evangelist»

Er ist ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Eventprediger. Er spricht über Themen wie ganzheitliches Christsein und einen Gott, den man persönlich erleben kann. SPMzoom sprach mit Andreas «Boppi» Boppart über das Thema «Evangelistischer Dienst».
Andreas «Boppi» Boppart
Andreas «Boppi» Boppart, der Eventprediger.

SPMzoom: Boppi, wie bist du in die Rolle des Evangelisten geraten?
Andreas Boppart: Irgendwie bin ich da hineingerutscht. Nur schon die Tatsache, dass ich nun ein Missionswerk leite, zeigt Gottes wunderliche Führung. Als Jugendlicher habe ich immer vor dem Einschlafen gebetet: «Lieber Gott, mach dass ich nicht Missionar werde!». Es war wohl eines meiner besten Gebete, wenn man nur die Ausdauer betrachtet. Gleichzeitig auch das erfolgloseste. Später habe ich zu predigen begonnen, mich aber jahrelang gegen das Label «Evangelist» gewehrt. Ich hatte ein absolut einseitiges Verständnis von Evangelisation – auf der Strasse fremde Menschen ansprechen, oder den Nachbarn heimlich ein Traktat in den Briefkasten schmuggeln. Das entsprach mir nicht. Irgendwann bemerkte ich, dass ich sehr gerne Menschen erzähle, was ich mit Gott erlebe und wie sie ihn kennen lernen können. So wurde das ganz natürlich zu einem Teil meines Lebens und meines Predigens.

Braucht es heute noch Grossevangelisationen?
Unbedingt. Ich bin die ewigen Diskussionen leid, ob diese Zeit vorbei ist oder nicht. Gott hat eine Sehnsucht, Menschen zu begegnen, und es ist absolut unangebracht, ständig eine Art gegen eine andere auszuspielen. Ich erlebe wie Menschen bei uns zu Hause in einem Alphalive-Kurs Jesus näher kommen. Gleichzeitig habe ich gerade gestern wieder das E-Mail einer Frau erhalten, die ihren Freund an eine grosse Evangelisation mitgenommen hat, an der ich gepredigt habe. Er war da einer von mehreren Dutzend Personen, die dort Jesus ins Leben aufgenommen hatten. Die Zeit der Grossevangelisationen ist nicht vorbei. Die Energie, über diese Themen zu diskutieren, hätte jeder sehr viel besser investiert, wenn er sich darum bemühen würde, immer und immer wieder in Gottes Sehnsucht nach seinen Kindern einzutauchen.

Du hast am Forum Evangelisation im Ländli von den «Söhnen und Töchtern der verlorenen Töchter und Söhne» gesprochen. Kannst du kurz erklären, was du damit meinst?
Vor ein paar Jahrzehnten hatten sehr viele Menschen noch einen gesunden kirchlichen Hintergrund von ihren Eltern mitbekommen. Wenn sie dann irgendwo mal ausgebrochen sind, konnte man sie an den himmlischen Vater erinnern, von dem sie noch viel wussten. Für diejenigen, die sich dann für ein Leben mit Jesus entschieden, war die Integration in die Kirche nicht so schwierig, weil sie diese Kultur und die Verhaltensmuster schon kannten. Die Generation meiner Eltern hat sich dann aber von der Kirche als Institution gelöst. Ihre Kinder bezeichne ich als die «Söhne und Töchter des verlorenen Sohnes». Diese Kinder sind ohne Bezug zur Kirche und zum Glauben «in der Fremde» aufgewachsen. Sie wissen nicht, dass da eigentlich ein liebender Vater ist, der mit offenen Armen auf sie wartet. Deshalb reagieren diese postmodern geprägten Menschen auf das Evangelium auch anders als noch die Generationen davor.

Und wie können wir sie heute erreichen?
Ein Ansatz, den viele Postmoderne verstehen, ist die Konsequenz, die Sünde für unser Leben hat: Sünde hat alle Beziehungsebenen zerstört, wie wir im 1. Mose sehen. Die Beziehung zu Gott, zu anderen Menschen, zu sich selbst und zur Schöpfung. Und genau diese Zerbrochenheit sehen und spüren die Jungen in ihren Leben und ihren Familien, auch wenn sie sonst mit dem Begriff Sünde nichts mehr anfangen können. Ihnen die Botschaft von einem Jesus zu bringen, der Versöhnung und Wiederherstellung bringt, ist sehr attraktiv und befreiend.

Wie würdest du jemanden für die Evangelisation begeistern?
Entspann dich und such selber Gottes Herz. Der Heilige Geist in dir IST Evangelist. Die Frage ist also nicht, was du tun musst. Die Frage ist, ob du ihm Raum gibst, damit er seine Sehnsucht nach Menschen mit dir ausleben kann – auf deine persönliche Art und Weise. So wird Leben zum Abenteuer, weil du miterleben kannst, wie Menschen durch die Kraft von Gottes Geist verändert werden.

Zum Autor

Andreas «Boppi» Boppart, Theologe MA in praktischer Theologie und Sekundarlehrer phil. II ist im St. Galler Rheintal aufgewachsen und lebt heute in Jenins GR. Zusammen mit seiner Frau Tamara hat er vier Kinder. Seit November 2013 leitet er das überkonfessionelle Missions- und Schulungswerk Campus für Christus Schweiz mit Sitz in Zürich.

Zur Webseite:
Campus für Christus

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Datum: 26.11.2014
Autor: Matthias Marmet
Quelle: SPMzoom / Livenet

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