Stiftung gegen Rassismus:

Medien kolportieren antisemitisches Vorurteil

Scharfe Kritik an der Berichterstattung über den Nacktbilder-Skandal rund um den Badener Stadtammann Geri Müller übt die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA). Die Medien hätten den Antisemiten einen Steilpass gegeben.
Synagoge Endingen

Wenn nun teilweise von einer «jüdischen Verschwörung» gegen Müller die Rede sei, so sprängen Medien auf ein verheerendes antisemitisches Vorurteil auf, schreibt die GRA in einer Medienmitteilung. Die Stiftung behält sich rechtliche Schritte vor.

Mit dem Verbreiten von antisemitischen Vorurteilen und Stereotypen werde das Klima in der Schweiz vergiftet, und es würden «Steilpässe für Rassisten und Antisemiten» geliefert, die nichts zu einer sachlichen Diskussion des Falles Geri Müller beitrügen.

Es sei schockierend und gehöre öffentlich angeprangert, dass ein durch die Nazis so schwer belasteter Begriff gegen Juden wie «jüdische Verschwörung» nun Eingang in die «Meinungsmache» gefunden habe, heisst es weiter.

Josef Bollag, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Baden AG, wurde in verschiedenen Medien bezichtigt, den Nacktbilder-Skandal rund um den grünen Politiker Müller aktiv befeuert zu haben. Bollag und Müller sind politische Gegner; Müller hatte Kontakte zur radikalislamischen Hamas.

Gemäss Medienberichten kam es bereits zu Morddrohungen gegenüber Bollag; auch wurde mit Attentaten gegen die jüdische Synagoge in Baden gedroht.
Anfang August hat der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) den Bundesrat mit einem dringenden Appell gebeten, sich öffentlich gegen Antisemitismus auszusprechen. Dem Brief beigelegt sind Dokumente, die Drohungen auf Facebook, aber auch persönliche Drohbriefe an Juden in der Schweiz belegen.

Datum: 27.08.2014
Quelle: Livenet / Kipa

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