Es könnten Dekaden sein

Wegen alten Einkaufslisten: Bibel wohl älter als gedacht

Alte «Einkaufsliste» für Soldaten bescheinigen, dass die Bibel früher geschrieben worden sein könnte als bisher angenommen. Bei den Fundstücken handelt es sich um Tonscherben, die rund 2'500 Jahre alt sind. Sie zeigen, dass damals nicht nur die Elite lesen konnte.
Tonscherben aus der Zeit der ersten Tempelperiode

Was auf den Tonscherben zu lesen ist, seien recht alltägliche Dinge, analysiert Arie Shaus, Mathematiker an der Universität Tel Aviv. Die 2'500 Jahre alten Inschriften würden bestätigen, dass zur Zeit der ersten Tempelperiode die meisten Menschen der jüdischen Gesellschaft lesen konnten.

Gefunden wurde in der einstigen Festung Tel Arad zum Beispiel eine Liste, auf der ein Soldat aufschrieb, welche Lebensmittel einzukaufen sind.

Einig gewesen seien sich Forscher, dass Bücher wie Richter oder 1. und 2. Könige in der Zeit der ersten Tempelperiode verfasst worden sind, bevor Jerusalem 586 vor Christus unter die Herrschaft der Babylonier geriet.

Es könnte sich um Dekaden handeln

Die nun ausgewerteten Fundstücke würden nahelegen, dass ein komplexes Bildungssystem im Königreich Juda bestanden hatte. Die Einkaufslisten und Kommandos seien von Menschen von unterschiedlichen Schichten verfasst worden. «Der gesamte Armeeapparat vom hochrangigen Offizier bis zum Aussenposten in der Wüste konnte lesen», schrieben Akademiker laut dem «Independent» in Journal der «Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America» (PNAS).

Deshalb gehen die Rechercheure nun davon aus, dass die Bücher des Alten Testaments schon in dieser Zeit verfasst und verbreitet worden sind. Es könnte sich um mehrere Dekaden handeln.

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Datum: 12.05.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet/The Independent/Charisma News

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