Echtes Interesse am anderen

Wie Fotos zur Evangelisation genutzt werden können

Wie kann ich mein Gegenüber zunächst besser kennenlernen und auch seine Nöte und Bedürfnisse erkennen, bevor ich ihm von Jesus erzähle? Dieser Frage ging ein US-Missionswerk nach – und fand die Lösung in einem einfachen Tool.
Zwei fremde Männer sprechen auf Strasse
Zwei Frauen schauen Fotos von Snapshots an.

Das grösste Problem beim Evangelisieren ist oft die fehlende Vertrauensbasis zu den Menschen. Wenn man eine Person nicht oder kaum kennt und direkt mit Bibelversen auf sie einstürmt, wirkt das auf viele sehr irritierend. Und genau hier setzt das Missionswerk «Forgotten Missionaries International» (FMI) an: Es hat einen Weg gesucht, um zunächst die andere Person kennenzulernen, ihre Lebensgeschichte zu hören und eine Vertrauensbasis aufzubauen, um dann vom christlichen Glauben zu erzählen.

«Wenn wir ganz versessen darauf sind, das Evangelium mit anderen zu teilen – was etwas Grossartiges ist –, dann geschieht es häufig, dass wir einfach Bibelverse oder auswendig gelernte Sätze runterrattern, unsere Präsentation vom Evangelium. Dabei hören wir nicht zuerst auf die Geschichten der Menschen und gewinnen damit Glaubwürdigkeit und ihr Vertrauen», berichtet Bruce Allen von FMI gegenüber Mission Network News.

Brücke bauen mit Hilfe von Fotos

Um dies zu vermeiden, ist das Snapshot-Tool (Schnappschuss) von FMI das passende Instrument. «Snapshot ist ein Tool, dass der Person, die evangelisieren will, hilft, zunächst auf die Geschichten der Menschen zu hören, mit denen sie sich unerhält», erklärt Allen weiter. Das Prinzip ist einfach: Die Interessierten erhalten mit dem Tool einige Dutzend Fotos vom Land, aus dem sie kommen. «Die Evangelisten nutzen diese Bilder, um ihrem Gesprächspartner Fragen zu stellen. Jeder hat seine eigene Geschichte und sie nutzen diese Fotos, um dem Gegenüber zu helfen, seine oder ihre Lebensgeschichte zu erzählen.»

Ein Beispiel: Gemeindegründer und Christen in Bangladesch erhalten das Snapshot-Tool mit Fotos vom Leben in Bangladesch. Wenn sie dann auf die Strasse gehen und mit Fremden Menschen ein Gespräch beginnen, hilft ihnen das Tool, dem anderen die Bilder zu zeigen, Fragen zu stellen und mehr über ihr Gegenüber zu erfahren. Sie hören vielleicht auch etwas über die Religion des Gesprächspartners, über seine Enttäuschungen und genau hier können sie ansetzen und von der Hoffnung in Jesus Christus erzählen. Genutzt wird dies Tool bisher vor allem in Pakistan, Bangladesh und Indonesien.

Evangelisieren ist für jeden

Auf diese Weise kann man das Tool an jedem Ort der Welt und mit jeder Person nutzen, sei sie Hinduist, Muslim, Buddhist oder Atheist. Und es vermeidet, dass die Aufgabe der Evangelisation an Pastoren und Gemeindegründer abgeschoben wird, denn jeder kann damit evangelisieren, sogar diejenigen, die nicht lesen und schreiben können. «Die gesamte Kirche wird dadurch gestärkt, sowohl qualitativ in Bezug auf die Entwicklung der Gemeindeglieder, aber auch quantitativ, wenn durch diese Gespräche mehr Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen.»

Zum Thema:
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Datum: 23.04.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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