Bilanz und Kongress

Freie evangelische Gemeinden: In die Weite und in die Tiefe wachsen

In Deutschland  will der Bund Freier Evangelischer Gemeinden (FEG) auch in Zukunft aktiv und missionarisch neue Gemeinden gründen. Das hält ihr Präses, Ansgar Hörsting in der FEG-Zeitschrift «Christsein heute» fest. Auch der Bund FEG in der Schweiz spürt «kraftvolles Leben im Geist», so das Thema des Mitarbeiterkongresses 2016.
Mitarbeiterkongress der FEG Schweiz 2016 «Kraftvoll leben»
Ansgar Hörsting

Die Freien Evangelischen Gemeinden in Deutschland und in der Schweiz hatten sich im Jahr 2005 das Ziel gesetzt, in zehn Jahren 100 neue Gemeinden zu gründen. Von diesem Ziel wurden immerhin 72 Neugründungen erreicht. Das – für deutsche Verhältnisse ambitionierte – Projekt habe immer eine missionarische Stossrichtung gehabt: Menschen sollten Jesus kennenlernen. Es sei den FEG nie um «Gemeindegründung an sich» gegangen. Neben manchem Widerstand – es war die Rede von «Machbarkeitswahn» oder «Zahlenfixierung» – sei das Projekt «100 in 10» im Bund FEG ein Signal zu weiterem Aufbruch gewesen. «Ich bin stolz, dabei gewesen zu sein», schreibt Hörsting, «denn viele Menschen sind auf diese Weise Christen geworden.»

Weiter gründen – zum Beispiel mit «Elterngeld»

Der Artikel in «Christein heute» stellt weiter verschiedene Modelle vor, um Gemeindegründungen auch in Zukunft zu fördern. Zum Beispiel die Idee, dass Gemeinden für die Gründung von Tochtergemeinden zwei Jahre lang ein «Elterngeld» erhalten. Auch werde es für ehrenamtliche Mitarbeiter und Gemeindegründer verbesserte Informationen, Hilfen sowie Schulungen und Weiterbildungsangebote geben, nicht zuletzt an der Hochschule der Freikirche in Dietzhölztal-Ewersbach.

«Es gibt nie eine wirklich perfekte Zeit»

Der Leiter der Inlandmission, Sascha Rützenhoff, ruft ebenfalls zu Gründungen auf. Gegen den Einwand, dass eine Gemeinde dazu nicht bereit sei, stellt Rützenhoff fest: «Eine Tochtergemeinde zu gründen, ist ähnlich wie ein Baby zu bekommen. Es gibt nie eine wirklich perfekte Zeit dafür.»

Rützenhoffs Amtsvorgänger, Dietrich Schindler, ermahnt Gemeinden, dass sie «nicht mehr nur noch mit sich selbst zufrieden sein dürfen». Jede gesunde Gemeinde könne eine neue «zur Welt bringen».

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden gehört zu den wachsenden Freikirchen in Deutschland und umfasst 479 Gemeinden mit 40'800 Mitgliedern.

FEG Schweiz: «Kraftvoll leben im Geist»

Was vor einigen Jahren noch wie das Thema einer Konferenz der Pfingst- oder der charismatischen Bewegung klang, war im Jahr 2016 Motto des Mitarbeiterkongresses des Bundes der Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz, an dem vom 9. bis 11. September im Campus Sursee über 560 Mitarbeitende teilnahmen. Nach einem Eingangsreferat von Daniel Rath zu den Fragen «Was ist Gottes Vision für dein Leben? Was sind die Bedingungen für ein kraftvolles Leben?» hätten viele Besucher des Kongresses Gebet in Anspruch genommen. «Dass es Wartezeiten beim Beten füreinander gab, war schon eine ausserordentliche Erfahrung», hält der Vorsitzende des Bundes FEG, Peter Schneeberger, in einem Facebook-Bericht fest. Viele authentische Erfahrungsberichte aus Gemeinden machten im weiteren Verlauf des Kongresses denn auch «Mut, an die lebensverändernde Kraft des Evangeliums zu glauben».

Gleichzeitig mit dem Kongress wurden auch verschiedene Projekte der FEG Schweiz lanciert. So gibt es eine neue Homepage, die modulare Weiterbildungsmöglichkeit «Lust auf Leiten» und vor allem das Jahrestraining für junge Menschen «Sprungbrett» – «eine gute Möglichkeit für junge Menschen, ihre Gaben kennenzulernen und ihren Weg mit Gott zu entdecken».

Am Samstag wurden gegen zwanzig Seminare angeboten: Vom «Entdecken der Gabe der Prophetie» bis zum Leiterschaftsseminar «Als Leiter mitten in der heissen Dynamik des Alltags». «Mit dem Aufruf, Träger des Segens Gottes für den Alltag zu sein, fand der Kongress am Sonntagnachmittag seinen Abschluss», so Schneeberger. «Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 'strömten' erfüllt in die 93 Schweizer FEG-Gemeinden zurück, um Segensträger für Gott zu sein» 

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Datum: 17.09.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: livenet / idea / facebook

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